Comedy und Zauberei für den guten Zweck

Freisen · Der Hasborner Kabarettist Christof Scheid organisiert Benefizveranstaltungen zugunsten einer vom Krieg in Syrien betroffenen 30-köpfigen Großfamilie. Dazu mobilisiert er Kollegen aus der Künstlerszene. Eingeladen vom CDU-Gemeindeverband kamen 60 Besucher zur Benefizgala ins Freisener Kolpinghaus.

 Jungmagier Maxim Maurice führt gemeinsam mit Liane Bonenberger ein Kunststück vor. Fotos: Faber

Jungmagier Maxim Maurice führt gemeinsam mit Liane Bonenberger ein Kunststück vor. Fotos: Faber

 Martin Müller (rechts) fesselt Maxim Maurice.

Martin Müller (rechts) fesselt Maxim Maurice.

Christof Scheid ist als Unterhaltungskünstler und Kabarettist auf seine Weise ein Unikat. Bodenständig, authentisch, eben der heimatverbundene Kumpeltyp aus Hasborn. Gerne nimmt er mal mit lockeren Sprüchen das saarländische Beziehungsmanagement auf die Schippe. "Jeder kennt einen, der einen anderen kennt", sagt Scheid. Dahinter steckt für ihn mehr als nur ein Spruch, den er auf der Bühne ablässt. Sein Freundeskreis hat ihn auf ein Schicksal aufmerksam gemacht: eine 30-köpfige Großfamilie hat im Syrien-Krieg ihr Haus verloren und ist seitdem auf der Flucht. Eine Tochter dieser Familie lebt im St. Wendeler Land.

Scheid informiert über den neuesten Stand der Dinge. "Seit ein paar Monaten lebt die Familie in Tripolis im Libanon, sie kann von dort nicht mehr zurück", so Scheid. Die Tochter lebt in ständiger Angst um ihre Familie. Per Telefon hält sie Kontakt. "Mein Schwager und sein 16-jähriger Sohn sind schon einmal in Syrien verhaftet worden, auf offener Straße, ohne jeden Grund", erzählt die Syrerin. In der Verwandtschaft habe es bereits Todesopfer durch Bomben gegeben.

Scheids Ziel ist, dass die Familie wieder in Frieden leben kann. Um die Familie im Libanon zu unterstützen hat er in Kooperation mit dem Freisener CDU-Gemeindeverband, nach Veranstaltungen in Marpingen und St. Wendel, seine dritte Benefizgala organisiert. Laut Scheid seien bislang 12 000 Euro mit Hilfe befreundeter Künstler gesammelt worden. "Jeder kennt einen, der einen anderen kennt", so hat Scheid für die Gala in Freisen mehrere Szenekollegen, unter Verzicht auf ihre Gage, für den guten Zweck mobilisieren können.

Der Saarlouiser Zauberkünstler Maxim Maurice verbindet Comedy mit magischen Momenten und sucht sich seine Assistenten im Publikum aus. Martin Müller aus Freisen fesselt den Jungmagier, der sich im Nu aus seiner misslichen Lage befreit. Gemeinsam mit der Grügelbornerin Liane Bonenberger führt der Zauberer einige Kunststücke vor. Zur Belohnung hat sie demnächst mit Maxim Maurice ein Date in Paris.

Der Zauber ist jedoch schnell verflogen. Denn Elfriede Grimmelwiedisch alias Ewald Blum, die Schreckschraube mit der Klobürste unter der Nase, marschiert direkt aus Hollywood kommend ins Kolpinghaus. Die Schnauze des Prachtweibs aus Kaltnaggisch steht nicht mehr still. "Attacke, ihr Schätzja", setzt sich die Schrulle mit Sprachakrobatik, Gesang und Tanz, gekonnt in Szene und beglückt das Publikum.

Das Polit-Kabarett-Ensemble Brühllerchen singt über die Altersarmut und glaubt an ein "Happy-End im Altersheim". Alle Künstler durften ohne eine Zugabe die Bühne nicht verlassen. Scheid bedankt sich abschließend bei allen Künstlern, Helfern, den 60 Besuchern und den Spendern.

Spendenkonto Syrienhilfe: Jochen-Rausch-Zentrum St. Wendel, Konto-Nummer: 59 17 22 21, Kreissparkasse St. Wendel, BLZ: 592 510 20. Bei Angabe der Anschrift im Verwendungszweck wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt.

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