Christliche Arbeiterjugend feiert "heiligen" Prekarius

Saarbrücken. Unsicherheiten bietet das Leben zu Hauf, nicht wenige hängen mit fehlendem Geld zusammen: Leih- und Zeitarbeit, befristete Beschäftigungen, Niedriglöhne, Ein-Euro-Jobs und unbezahlte Praktika machen es vielen Menschen schwer, sich trotz oft harter Arbeit den Lebensunterhalt selbst zu finanzieren

 Kein Geld in der Tasche, trotz harter Arbeit. Mit Besen und Heiligenschein stellt sich die Christliche Arbeiterjugend den "heiligen" Prekarius vor. Foto: CAJ

Kein Geld in der Tasche, trotz harter Arbeit. Mit Besen und Heiligenschein stellt sich die Christliche Arbeiterjugend den "heiligen" Prekarius vor. Foto: CAJ

Saarbrücken. Unsicherheiten bietet das Leben zu Hauf, nicht wenige hängen mit fehlendem Geld zusammen: Leih- und Zeitarbeit, befristete Beschäftigungen, Niedriglöhne, Ein-Euro-Jobs und unbezahlte Praktika machen es vielen Menschen schwer, sich trotz oft harter Arbeit den Lebensunterhalt selbst zu finanzieren. Für sie gibt es im Heiligenkalender der katholischen Kirche einen besonderen Fürsprecher - wenn auch nur virtuell. Der "heilige" Prekarius, dessen Gedenktag am 29. Februar gefeiert wird, ist der Patron für alle Geringverdiener und Menschen in unsicherer, prekärer, Beschäftigung. "Prekarius ist natürlich keine historische Person, sondern eine originelle Idee der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ), um auf die vielfältigen Probleme aufmerksam zu machen", erklärt der Referent für Arbeit und Sozialpolitik der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Landesbezirk Saar, Albert Ottenbreit. "Sein Gedenktag ist bewusst gewählt, da der 29. Februar der unsicherste Tag im Jahr ist, der nur alle vier Jahre wiederkehrt."

"Heiliger" des 21. Jahrhunderts

Der "heilige" Prekarius, so schreibt es die Legende, ist zum ersten Mal im Jahr 2001 in Italien aufgetaucht und wurde fünf Jahre später in Österreich als "heilige" Prekaria gesehen. Sie ist speziell für Frauen "Ansprechpartnerin", etwa für alleinerziehende Mütter.

Alle vier Jahre, am Schalttag, veranstalten CAJ-Jugendgruppen verschiedene Aktionen. So fordert etwa die CAJ-Bayern mit einer Unterschriftenaktion unbefristete Arbeitsverträge, Leiharbeit nur in Ausnahmefällen zuzulassen, einen gesetzlichen Mindestlohn von 9,20 Euro die Stunde, bezahlte Praktika sowie Ausbildungen mit Übernahmegarantie. ukl

caj.de

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