Die Bewegungen im Wing Tsun sind meist kurz und gerade. Ein typisches Beispiel dafür ist der Kettenfauststoß, eine Selbstverteidigungstechnik, die mit beiden Fäusten, ausgehend von der Mittellinie des Körpers, ausgeführt wird. Ein geübter Wing-Tsun-Kämpfer könne davon sogar acht bis zehn Schläge pro Sekunde ausführen, steht in einem Handbuch. "Besonders gut gefällt mir das Praktische an ,Wing Tsun'. Es ist in jeder bedrohlichen Situation anwendbar und für mich gegenüber anderen Kampfkunsttechniken am Effektivsten. Außerdem bekommt man ein gutes Körpergefühl und eine ausgezeichnete Körperbeherrschung", erklärt Volker Peters. Trainer Sascha Müller erzählt sogar von einer blinden Schülerin, die er unterrichtet. Denn "Wing-Tsun" geht bei erfahrenen und gut trainierten Kämpfern hauptsächlich nach Gefühl, nicht nach den visuellen Reizen.

In der Gruppe des 39-Jährigen trainieren zehn bis fünfzehn Leute, bei denen alle Altersklassen vertreten sind. Wenn man erst einmal die Techniken beherrscht, ist es egal, ob das Gegenüber von jungen oder älteren Kaliber ist, man kommt gegen Angreifer jeden Alters an. Außerdem trainieren alle Teilnehmer in normaler Straßenkleidung. "Wenn man auf der Straße in eine bedrohliche Situation gerät, hat man auch nicht mehr die Zeit sich umzuziehen. Wir trainieren so realitätsnah wie möglich und das ist das, was mir so gut an ,Wing Tsun' gefällt", so Volker Peters. bub