St. Ingbert. Nach aktuellem Planungsstand wird die Alte Baumwollspinnerei als "Kulturfabrik", die auf 10 000 Quadratmetern über vier Etagen verteilt Kunstgalerie, Museum, Gastronomie, Kino, Veranstaltungsräume und Platz für Jugendkultur bieten wird, im Frühjahr 2011 bezugsfertig (wir berichteten). Neben all diesen Nutzungsideen drängt sich mehr und mehr ein Vorschlag in den Vordergrund: Könnte die Musikschule St. Ingbert ebenfalls dort Platz finden? Für die Freunde des St. Ingberter Jugendzentrums wäre das eine gute Nachricht. Denn das Juz soll bekanntlich aus der ehemaligen Pfarrgassschule ausziehen, um dort Platz für ein Musikschul-Zentrum zu machen. Allerdings hat der Juz-Verein bislang keine Einigung mit der Stadt über die Frage erzielen können, wo denn ein Ausweichquartier möglich wäre. Den Zuzug in die Wollspinnerei haben die Juz'ler abgelehnt. Und auch in der Kommunalpolitik wird dieser Vorschlag der Verwaltung zunehmend kritisch betrachtet. Wie selbstverwaltetes Juz und Ort der schönen Künste unter einem Dach miteinander harmonieren, diese Frage treibt manchem Beobachter Sorgenfalten auf die Stirn. Die Idee, anstelle des Juz die Musikschule in das Kulturzentrum zu integrieren, gewinnt offensichtlich zunehmend Anhänger. SPD und Grünen ist der Gedanke sympathisch, auch in der FDP wird diskutiert. Markus Gestier, Fraktionssprecher der St. Ingberter Christdemokraten, äußerte sich jetzt im Zusammenhang mit der Zukunft der Baumwollspinnerei: "Wir prüfen in der CDU, den Standort des Jugendzentrums beizubehalten unter neuen Bedingungen." Womöglich lasse sich tatsächlich die Musikschule besser in der Wollspinnerei integrieren.mbe