Umfrage CDU und SPD schneiden bei Saar-Jugend besser ab als im Bund

Saarbrücken · 1969 Jugendliche haben im Saarland bei der U18-Bundestagswahl am vergangenen Freitag ihre Stimme in einem der 47 Wahllokale abgegeben. Ihr Votum unterscheidet sich in Teilen erheblich von dem in Umfragen vorausgesagten Wahlausgang der Bundestagswahl am Sonntag. Aber auch das Wahlverhalten der jungen Saarländer weicht von dem ihrer Altersgenossen im Bundesschnitt ab.

1969 Jugendliche haben im Saarland bei der U18-Bundestagswahl am vergangenen Freitag ihre Stimme in einem der 47 Wahllokale abgegeben. Ihr Votum unterscheidet sich in Teilen erheblich von dem in Umfragen vorausgesagten Wahlausgang der Bundestagswahl am Sonntag. Aber auch das Wahlverhalten der jungen Saarländer weicht von dem ihrer Altersgenossen im Bundesschnitt ab.

Noch sind bundesweit nicht alle rund 215 000 Stimmen ausgezählt. Wie der Deutsche Bundesjugendring als Koordinator der Wahl mitteilt, liegt nach dem vorläufigen Endergebnis die CDU bei 28,4 Prozent, die SPD bei 19,9 Prozent. Drittstärkste Kraft bei Kindern und Jugendlichen sind die Grünen mit 16,6 Prozent. Die Linke kommt auf 8,1 Prozent, die AfD auf 6,8 Prozent. Die FDP würde mit 5,7 Prozent in den Bundestag einziehen.

Anders die Zahlen im Saarland: Auch hier ist die CDU stärkste Kraft (29 Prozent), gefolgt von der SPD (23,5 Prozent). Die Linke erhielt hier 8,4 Prozent. Etwas schlechter schneiden die Grünen ab (13,6 Prozent) und auch die AfD (6 Prozent). Anders als im Bundestrend würde die FDP mit 3,9 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Ebenfalls nicht in den Bundestag einziehen würden die Satirepartei „Die Partei“ (4,5 Prozent) und die Piraten (4,2 Prozent).

Ihr bundesweit bestes Ergebnis bei den Jugendlichen holte die NPD im Saarland mit 3,06 Prozent der Stimmen. Nur in Sachsen war der Stimmanteil genauso hoch. Für Theo Koch, Geschäftsführer des Verbands der saarländischen Jugendzentren in Selbstverwaltung e.V. (juz-united), der zum ersten Mal die landesweite Koordinierung der U18-Wahl übernommen hat, zeigt sich in den Zahlen fehlende politische Bildung. Allerdings gebe es immer Proteststimmen und die Zahl solle nicht zu sehr ins Gewicht fallen. Die bestimmenden Themen für die Jugendlichen seien Nachhaltigkeit, Umwelt, Digitalpolitik und Gerechtigkeit der Bildungschancen gewesen.

Er zog ein positives Fazit der U18-Wahl. „Der Start war etwas holprig“, sagt Koch. Juz-united habe das Angebot zur Koordinierung sehr kurzfristig erhalten. Mit den gemachten Erfahrungen könne die Wahl weiterentwickelt werden. So will Koch weitere U 18-Wahlen organisieren und das Projekt ausbauen. Er kann sich eine U 18-Europawahl vorstellen. Allerdings sei dazu mehr politische Bildung nötig, da Europa weniger greifbar sei. Dafür müsse es eben mehr Informationsmöglichkeiten und Veranstaltungen zur politischen Bildung – auch in Schulen – geben, sagt Koch. Die U 18-Wahl sei zwar eine Pseudowahl, aber da das Generationenverhältnis aufgrund des demografischen Wandels unglücklich für die Jugend ausfalle, sei es umso wichtiger, durch solche Projekte Jugendthemen stärker Gehör zu verschaffen. „Wir wollen den Jugendlichen zeigen, dass sie etwas bewegen können, wenn sie sich selbst engagieren“, betonte Koch.

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