Saarbrücken. Die auf die Linke gemünzte Aussage von SPD-Chef Franz Müntefering, wonach "die Kinder und Enkelkinder der SED" auch "in der Demokratie ankommen können" sollten, ist bei CDU und Linken gleichermaßen auf Kritik gestoßen. CDU-Generalsekretär Stephan Toscani erklärte, diese Aussage sei "der durchsichtige Versuch der SPD, der Linken einen demokratischen Anstrich zu geben". Müntefering verfolge "die Linie, die SED-Nachfolgepartei für eine potenzielle Koalition schönzureden". Das sei "ein Schlag ins Gesicht aller Opfer des Unrechtsregimes der DDR". Der Chef der CDU-Mittelstandsvereinigung, Jürgen Presser, hielt Müntefering vor, "den Kommunisten" um der Machtpolitik willen eine "Generalabsolution" zu erteilen. Linken-Chef Rolf Linsler verwies indes darauf, dass von den über 3200 Mitgliedern der Linken an der Saar niemand in der SED gewesen sei. Vielmehr kämen mehr als die Hälfte aus der SPD. Zudem sei es "geradezu peinlich", wie Müntefering, der "wegen einer Personalangelegenheit den SPD-Vorsitz hingeschmissen" habe, "den politischen Rücktritt Lafontaines schlecht reden" wolle. Offenbar wolle die Saar-SPD nach der Landtagswahl eine große Koalition mit der CDU eingehen. red