CDU plant mehr Geld für Hauptschullehrer

Saarbrücken. Hauptschullehrer sollen künftig zusätzlich zum Grundentgelt nach der Besoldungsgruppe A 12 eine monatliche Zulage von 200 Euro erhalten. Das sieht ein Gesetzentwurf der CDU-Landtagsfraktion vor, wie deren Chef Jürgen Schreier (Foto: dpa) und die CDU-Bildungsexpertin Gisela Rink der SZ bestätigten. Über den Plan wird heute im Landtag beraten

Saarbrücken. Hauptschullehrer sollen künftig zusätzlich zum Grundentgelt nach der Besoldungsgruppe A 12 eine monatliche Zulage von 200 Euro erhalten. Das sieht ein Gesetzentwurf der CDU-Landtagsfraktion vor, wie deren Chef Jürgen Schreier (Foto: dpa) und die CDU-Bildungsexpertin Gisela Rink der SZ bestätigten. Über den Plan wird heute im Landtag beraten. Er sieht zudem vor, dass das Land "neue Funktionsstellen" und damit Aufstiegsmöglichkeiten für bis zu 100 Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschullehrer schafft. Zur Finanzierung dieser Stellen und der Zulagen für Hauptschullehrer werden die A-13-Eingangsbezüge neu eingestellter Realschullehrer in den ersten Jahren ihrer Beschäftigung um 300 Euro verringert. Schreier begründete dies mit dem Ziel, für mehr Gerechtigkeit bei der Besoldung zu sorgen. Die Arbeit von Grund-, Haupt- und Realschullehrern sei "in weiten Teilen ähnlich, ihre Bezahlung hingegen" bisher "unterschiedlich", so Schreier.

Sowohl Haupt- als auch Realschullehrer arbeiten in der Regel an Erweiterten Realschulen, da es die klassische Hauptschule im Land nicht mehr gibt. Laut Rink sollen Hauptschullehrer die pensionswirksame Zulage erhalten, wenn sie seit fünf Jahren an Erweiterten Realschulen, Gesamtschulen, Schulen für Behinderte, Gymnasien oder beruflichen Schulen tätig sind. Die Zulage werde an über 60-jährige Lehrer rückwirkend ab dem 1. April 2008 gezahlt, die über 58-Jährigen erhalten sie ab dem 1. Oktober 2008 und die übrigen Hauptschullehrkräfte ab dem 1. April 2009.

Auf die Frage, ob die Zulage leistungsabhängig gewährt wird, antwortete die CDU-Bildungsexpertin, die Lehrer erhielten sie nicht automatisch, sondern müssten sie beantragen. Jedoch würden "sich diese erfahrenen Lehrkräfte keiner so umfänglichen Beurteilung unterziehen müssen, wie sie für Schulleitungsstellen üblich ist".

Wie Rink weiter erläuterte, erhalten neu eingestellte junge Realschullehrer, die "sich besonders auszeichnen", nach drei Jahren das volle A-13-Gehalt, die übrigen Realschullehrer spätestens nach fünf Jahren. Lehrer in "Mangelfächern" - dies gelte "bis auf weiteres für den gesamten Sonderschulbereich" - müssten dagegen keinerlei Abstriche von den A-13-Eingangsbezügen hinnehmen.

Schreier sagte, wer als Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschullehrer nicht in Schulleiterfunktionen aufsteige, verharre bislang auf Dauer in der Eingangsbesoldung. Das sei "wenig motivierend und auch nicht leistungsgerecht". Daher wolle man nun - auch für die Grundschulen - außerhalb der Schulleiterstellen neue Aufstiegsperspektiven schaffen.

Wie Schreier mitteilte, will man Stellen für "Fachleiter" und "Landesfachberater" sowie weitere Funktionsstellen schaffen, die der Lehrerausbildung und Qualitätssicherung dienen. Bisher habe man das Engagement von Lehrern in der Ausbildung von angehenden Grund- und Realschulpädagogen nur durch eine Zulage honoriert.

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