Saarbrücken CDU-Frauen pochen auf Regierungsämter

Saarbrücken · Diesmal kamen nur Männer zum Zuge. Gibt es im nächsten Jahr eine weitere Kabinettsumbildung?

Anja Wagner- Scheid, Vorsitzende der  Frauen-Union  im Saarland

Anja Wagner- Scheid, Vorsitzende der Frauen-Union im Saarland

Foto: Monika Jungfleisch

Nach der Kabinettsumbildung und der Nominierung des bisherigen CDU-Fraktionschefs Tobias Hans als neuer Ministerpräsident drängen die CDU-Frauen im Saarland auf mehr weibliche Regierungsmitglieder. Die Vorsitzende der Frauen-Union, Anja Wagner-Scheid, fordert in einer Mitteilung, „dass bei den nächsten Personalentscheidungen im Saarland Frauen zum Zuge kommen“. Sie stehe zu 100 Prozent hinter den Vorschlägen, Stephan Toscani (51) zum Landtagspräsidenten, Tobias Hans (40) zum Regierungschef, Alexander Funk (43) zum Fraktionsvorsitzenden und Peter Strobel (47) zum Finanzminister zu machen. Sie seien „ausgezeichnete und zukunftsweisende Kandidaten“, so Wagner-Scheid.

„Wir haben aber auch sehr gute Frauen in der CDU Saar, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Deshalb fordere ich meine Partei auf, bei den kommenden Personalentscheidungen Frauen einzusetzen.“ Sie sei sicher, damit Gehör bei der CDU Saar zu finden.

Fragt sich nur, welche Positionen die CDU als nächstes zu besetzen hat. In der Partei wird erwartet, dass etwa zur Mitte der Legislaturperiode – das wäre Herbst 2019 – das Kabinett erneut umgebildet wird. Es hält sich hartnäckig die Vermutung, dass dann Sozialministerin Monika Bachmann (67) und Innenminister Klaus Bouillon (70) ersetzt werden, um den Generationswechsel in der Partei abzuschließen. Als mögliche Nachfolger für Bachmann und Bouillon werden die Namen der Bundestagsabgeordneten Nadine Schön (34) und von Justiz-Staatssekretär Roland Theis (37) genannt.

Die Jungsozialisten und die Grüne Jugend im Saarland kritisierten gestern das neue Personaltableau der Landes-CDU. „Bei den geplanten personellen Veränderungen in der Landesregierung werden offenbar nur Männer zum Zug kommen“, bemängelte die stellvertretende Juso-Landesvorsitzende Kristin Brück. Für eine Volkspartei wie die CDU, die alle Saarländer vertreten wolle, sei das ein Problem. Jeanne Dillschneider, Sprecherin der Grünen Jugend, kritisierte, es sei die Chance vertan worden, „mit der Berufung einer jungen Ministerin ein wichtiges Zeichen zu setzen“, nachdem der Frauenanteil im Bundestag nach dem Einzug der AfD so niedrig sei wie seit 20 Jahren nicht mehr. Dem künftigen Kabinett unter Leitung von Tobias Hans werden zwei Frauen und fünf Männer angehören.

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