CDU bleibt stärkste Kraft im Kreis

Merzig-Wadern. Bei den Kommunalwahlen am gestrigen Sonntag ist das politische Kräfteverhältnis im Landkreis kräftig durcheinander gerüttelt worden: In keiner Gemeinde und auch im Kreistag gibt es mehr eine absolute Mehrheit einer Partei. Der Wegfall der Fünf-Prozent-Hürde beförderte zudem gleich reihenweise kleine Parteien und Wählerlisten in die Gemeinde- und Stadträte sowie den Kreistag

Merzig-Wadern. Bei den Kommunalwahlen am gestrigen Sonntag ist das politische Kräfteverhältnis im Landkreis kräftig durcheinander gerüttelt worden: In keiner Gemeinde und auch im Kreistag gibt es mehr eine absolute Mehrheit einer Partei. Der Wegfall der Fünf-Prozent-Hürde beförderte zudem gleich reihenweise kleine Parteien und Wählerlisten in die Gemeinde- und Stadträte sowie den Kreistag. Insgesamt behauptete die CDU ihre Stellung als stärkste politische Kraft in den Kommunen und auch im Kreistag. Wegen erheblicher Störungen im zentralen Wahlsystem des Landes, das zeitweise komplett zusammenbrach, verzögerte sich die Bekanntgabe der Ergebnisse bis in den späten Abend hinein.Im Kreistag von Merzig-Wadern hat die CDU ihre satte absolute Mehrheit eingebüßt, bleibt aber stärkste Fraktion. Die Christdemokraten landeten nach den letzten vorliegenden, aber amtlich noch nicht offiziell bestätigten Zahlen bei 43,46 Prozent und erringen damit 15 Sitze im Kreistag. 2004 hatten die Christdemokraten noch 53,3 Prozent und 19 Sitze im Kreistag bekommen. Die SPD landete bei 29,57 Prozent und bekommt zehn Sitze (2004: 37,1 Prozent, 13 Sitze). Die Grünen, zuletzt mit einem Sitz im Kreistag vertreten, bauen ihren Stimmenanteil leicht von 5,1 auf 5,69 Prozent aus und haben künftig zwei Sitze. Neu im Kreistag vertreten sind gleich drei Parteien: Die Linke erreicht aus dem Stand 9,61 Prozent und bekommt drei Sitze. Die FDP schafft 7,15 Prozent und kommt damit auf zwei Sitze. Die Freien Wähler Merzig schließlich erreichen 4,52 Prozent und werden im künftigen Kreistag mit einem Sitz vertreten sein. Die Wahlbeteiligung lag bei der Kreistagswahl bei rund 63 Prozent.In einer ersten Stellungnahme sagte der CDU-Kreisvorsitzende Jürgen Schreier am Sonntagabend, die CDU habe sich von einem absoluten Spitzenwert bei der Wahl 2004 "wieder auf normales Niveau" bewegt. Schreier weiter: "Die Spielregeln haben sich bei dieser Wahl komplett verändert." Auch darum sei das starke Ergebnis der letzten Kommunalwahl kaum zu halten gewesen. Zur Frage möglicher Partner sagte Schreier: "Wir haben jetzt viele interessante Optionen."< Mehr zur Wahl im Landkreis: Seiten C 3 und C 5Meinung

Der Triumph der vielen Kleinen

Von SZ-RedakteurChristian Beckinger Eines ist klar nach diesem aufregenden, "dank" der Tücken der Technik zeitweise reichlich chaotischen Wahlabend: Nichts wird mehr so sein wie es war in der Kommunalpolitik im Grünen Kreis. Der Vormarsch der kleinen Parteien, die in breiter Front nahezu geschlossen in die kommunalen Vertretungen eingezogen sind, macht ein völlig neues Ausbalancieren der Macht im Kreis notwendig. Vor den politischen Akteuren liegen spannende Wochen des Verhandelns und Koalitionen- Schmiedens. Besonders erstaunen lässt einen das starke Abschneiden der Linken im Kreis, die trotz öffentlich ausgetragener interner Querelen überall starke Stimmenanteile erzielten. Das deutet auf ein spannendes Rennen bei den Landtagswahlen im August hin.

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