Cattenom: Zwei Arbeiter verstrahlt

Saarbrücken. Die Informationspolitik des Kernkraftwerks Cattenom hat am Mittwoch für Verwirrung gesorgt

Saarbrücken. Die Informationspolitik des Kernkraftwerks Cattenom hat am Mittwoch für Verwirrung gesorgt. Während das Saar-Umweltministerium zunächst unterrichtet wurde, dass bei Wartungsarbeiten im dritten Block der Nuklearzentrale ein weiterer Arbeiter verstrahlt worden sei, war am späteren Abend in einer von der Betreibergesellschaft EdF herausgegebenen Presseerklärung von zwei kontaminierten Arbeitern die Rede. Inzwischen steht fest: Innerhalb von einer Woche wurden im Block III, der für eine Zehnjahresinspektion abgeschaltet ist, drei Arbeiter von Fremdfirmen mit strahlendem Material kontaminiert. Im ersten Fall hatte, wie kürzlich berichtet, ein Gerüstbauer das radioaktive Isotop Kobalt 60 aufgenommen. Und an diesem Mittwoch lösten gleich zwei Arbeiter beim Verlassen des Sicherheitsbereichs von Block III den radioaktiven Alarm aus. Einer von ihnen hatte die Radioaktivität aufgenommen, ein anderer war äußerlich kontaminiert. Wie es bei EdF heißt, soll die Dosis der aufgenommenen Radioaktivität nur bei 2,5 Prozent der jährlich tolerierten Aufnahmemenge liegen. Diese erneuten Vorfälle wurden gestern von den Fraktionen von SPD und Grünen im Saar-Landtag zum Anlass genommen, eine intensivere politische Auseinandersetzung mit der Nuklearenergie zu verlangen. So regte die SPD einen Besuch des Umweltausschusses in Cattenom an. Grünen-Chef Hubert Ulrich verlangte eine sofortige Abschaltung, "anstatt das Sicherheitsrisiko zu verdrängen." gf

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