Burg Kirkel erwacht im Winter für einen Tag

Kirkel. Im Mittelalter wartete man fast verzweifelt auf den Frühling. Das klingt in der mittelalterlichen Dichtung an, in der der kalte Winter verabscheut und das blumenreiche Frühjahr in höchsten Tönen besungen wird

 Am 7. Februar, am fetten Donnerstag, findet in diesem Jahr die Burgerstürmung statt. Doch bis die Burg wirklich zum Leben erwacht, wird es Mai. Foto: Thorsten Wolf

Am 7. Februar, am fetten Donnerstag, findet in diesem Jahr die Burgerstürmung statt. Doch bis die Burg wirklich zum Leben erwacht, wird es Mai. Foto: Thorsten Wolf

Kirkel. Im Mittelalter wartete man fast verzweifelt auf den Frühling. Das klingt in der mittelalterlichen Dichtung an, in der der kalte Winter verabscheut und das blumenreiche Frühjahr in höchsten Tönen besungen wird. Das hat sicherlich auch praktische Ursachen gehabt, da in den steinernen Gewölben einer Burg höchstens zwei Kamine anzutreffen waren, wovon immerhin einer in der Damen-Kemenate für Wärme sorgte. Ansonsten war es in den Burgen meist feucht und kalt. Die Feuchtigkeit ist bis heute ein Problem der Kirkeler Burg, die bekanntlich seit dem Ende des 30-jährigen Krieges nicht mehr ständig bewohnt wurde und ab 1740 als Ruine geplündert werden durfte.Geplündert wird, zumindest symbolisch, an Fastnacht die weltliche Macht. Denn die Burg wacht im Winter immer für einen Tag kurz auf - und zwar am fetten Donnerstag, wenn die Narren den Ortsvorsteher traditionsgemäß ins Verließ einlochen, diesmal am 7. Februar.

Offiziell beginnen die Aktivitäten rund um die Burg allerdings erst mit dem Mittelaltermarkt am 25. und 26. Mai. Diesmal fällt der Markt also schon in den Frühsommer, was auf einigermaßen gutes Wetter hoffen lässt. Der Burgsommer, der jetzt schon geplant werden muss, beginnt am 6. Mai und dauert bis zum 4. Juli.

Innerhalb dieser sieben Wochen kommen wieder Schulklassen aus dem ganzen Umkreis zur Burg, um sich dort zwischen 9.30 und 14 Uhr im mittelalterlichen Handwerk zu üben. Auch gibt es für ein paar Schulkinder vor dem Abschied einen Ritterschlag, den Sarah Guthor vom Kirkeler Kulturamt mit der nötigen Autorität vornimmt. Wer es nicht geschafft hat, im Rahmen seiner Schulklasse zu kommen, kann auch privat das Angebot des Burgsommers nutzen.

Es gibt am 13. Juli ein Erlebniswochenende mit Abendspektakel und Übernachtung im Stroh für die ganze Familie. Tagsüber wird im Handwerkerdorf gewerkelt, abends gibt's eine mittelalterliche Vorstellung - und am nächsten Morgen, nach der Nacht im Stroh, ein deftiges Ritterfrühstück mit Biosphärenprodukten. Am 14. Juli geht's dann bis 16 Uhr weiter mit Spielen und Turnieren. Mehr Mittelatler an einem Wochenende geht vermutlich nicht.

Vom 15. bis 19. Juli findet eine Woche Burgsommer in den Ferien statt, das heißt, dass Kinder und Erwachsene eine Woche lang von 10 bis 16 Uhr im Handwerkerdorf unter Anleitung Töpfern, Sticken, Schwerter schmieden oder Weben lernen können.

 Auch Falken sind gern gesehene Gäste beim Kirkeler Mittelaltermarkt. Foto: Förderkreis

Auch Falken sind gern gesehene Gäste beim Kirkeler Mittelaltermarkt. Foto: Förderkreis

 Am 7. Februar, am fetten Donnerstag, findet in diesem Jahr die Burgerstürmung statt. Doch bis die Burg wirklich zum Leben erwacht, wird es Mai. Foto: Thorsten Wolf

Am 7. Februar, am fetten Donnerstag, findet in diesem Jahr die Burgerstürmung statt. Doch bis die Burg wirklich zum Leben erwacht, wird es Mai. Foto: Thorsten Wolf

 Auch Falken sind gern gesehene Gäste beim Kirkeler Mittelaltermarkt. Foto: Förderkreis

Auch Falken sind gern gesehene Gäste beim Kirkeler Mittelaltermarkt. Foto: Förderkreis

Weitere Termine: Mittelalterflohmarkt 5. Mai, Sommernachtskino auf Burg Kirkel 20. Juli, Kirkeler Burg Open Air am 24. August, Historischer Handwerkermarkt mit Weinfest 20. Oktober, Kirkeler Burgweynacht 14. und 15. Dezember. Das Biosphären-Bogenturnier, das aus Sicherheitsgründen nicht auf der Burg stattfindet und vom Förderkreis Kirkeler Burg für alle Bogenschützen veranstaltet wird, findet am 21. und 22. September statt.

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