Bunte Truppe drückt mächtig auf die Tube

Heidstock. "Jetzt krieg' ich langsam kalt", sagt eine Zugteilnehmerin kurz vor dem Start. Wenig später hat das Warten ein Ende: Endlich Abmarsch! Mit Pauken und Trompeten setzt sich der Fastnachtsumzug der Aktionsgemeinschaft Heidstock (AGH) am Samstagnachmittag in dem Völklinger Stadtteil in Bewegung

 Die Mitarbeiter der Völklinger Stadtgärtnerei haben sich in ihrer Freizeit eine Burg gezimmert und führen sie auf dem Heidstock vor. Doch die in der Festung deponierte Stadtkasse ist leer. Foto: Becker & Bredel

Die Mitarbeiter der Völklinger Stadtgärtnerei haben sich in ihrer Freizeit eine Burg gezimmert und führen sie auf dem Heidstock vor. Doch die in der Festung deponierte Stadtkasse ist leer. Foto: Becker & Bredel

Heidstock. "Jetzt krieg' ich langsam kalt", sagt eine Zugteilnehmerin kurz vor dem Start. Wenig später hat das Warten ein Ende: Endlich Abmarsch! Mit Pauken und Trompeten setzt sich der Fastnachtsumzug der Aktionsgemeinschaft Heidstock (AGH) am Samstagnachmittag in dem Völklinger Stadtteil in Bewegung.Rund 30 Fußgruppen, Motivwagen und Kapellen begleiten das AGH-Prinzenpaar Steven I. und Sarah I. auf seinem Triumphzug. Am Straßenrand wird ausgelassen geschunkelt, gesungen und gelacht. Einige Garagen haben sich in Partykeller verwandelt, draußen sind Stehtische aufgestellt. Fröhlich prosten sich die Narren zu: Alleh hopp, der Heidstock steht Kopp!

"Da kommen sie!", ruft ein junger Faasebooz im Publikum. Der Nachwuchs muss nicht lange auf fette Beute warten: Leckeres zum Naschen landet in den Tüten und den Taschen. Die etwa 570 Zugakteure lassen viele Süßigkeiten in die jubelnde Menge regnen.

Tausende Zuschauer amüsieren sich am Straßenrand. Die Narren haben sich ordentlich in Schale geworfen. Sie tragen Kostüme, Masken und Perücken. Auch die Zugteilnehmer schlüpfen natürlich an Fastnacht in neue Rollen. Die Mitarbeiter der Völklinger Stadtgärtnerei präsentieren sich als Musketiere. In ihrer Freizeit haben sie eine Burg gezimmert, über neun Wochen Arbeit steckt in dem imposanten Modell. Das Holz ist wetterfest gestrichen, frischer Efeu rankt an den Mauern. Doch die in der Festung deponierte Stadtkasse ist leer, das Bewachen fällt deshalb nicht schwer.

Mit einem Raumschiff starten die Außerirdischen des Luisenthaler Karnevalsvereins "Hoch das Bein". "Fasenacht ist Fantasie, wir sind bekloppt wie nie!", bekennt eine Privatgruppe vom Heidstock. Als Hingucker entpuppen sich die farbenfrohen Insekten der Wehrdener Feuerwehr. Auch Barbaren, Superhelden und Zebras werden im Zug gesichtet. Die Fußball-Indianer der F-Jugend der Sportfreunde Heidstock helfen ebenfalls, die kalte Jahreszeit zu verscheuchen. Die bunte Umzugstruppe drückt mächtig auf die Tube: Mit guter Laune, Musik und närrischer Energie zwingt sie die Wintergeister in die Knie.

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