Bundesverdienstkreuz für Uschi Dornoff von der Indienhilfe

Weiskirchen · „Ich sehe die Auszeichnung aber nicht für mich alleine, sondern ich war stellvertretend für alle Teammitglieder in Berlin“, erklärt Uschi Dornoff. Über 30 Hilfsprojekte hat der Aktionskreis Indienhilfe in 32 Jahren unterstützt.

 Freude über die Auszeichnung: Monika Marx, 2. Vorsitzende (v.l.), Uschi Dornoff, Vorsitzende, daneben die Vorstandsmitglieder Rainer Leistenschneider, Pfarrer Gerd Braun, Heinz Resch. Foto: Ruth Solander

Freude über die Auszeichnung: Monika Marx, 2. Vorsitzende (v.l.), Uschi Dornoff, Vorsitzende, daneben die Vorstandsmitglieder Rainer Leistenschneider, Pfarrer Gerd Braun, Heinz Resch. Foto: Ruth Solander

Foto: Ruth Solander

Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement wurde Uschi Dornoff, die Vorsitzende des Aktionskreises Indienhilfe e.V., vom Bundespräsidenten Joachim Gauck persönlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet (wir berichteten). In einer Mitgliederversammlung würdigte Pfarrer Gerd Braun das Engagement von Dornoff. 1981 hat die heute 62-Jährige aus Dillingen zusammen mit ihrem damaligen Mann mit ihrer Arbeit für Indien begonnen. Daraus ergab sich zwei Jahre später die Vereinsgründung des Aktionskreises Indienhilfe e.V..

Mit einer Patenschaft fing es an

Doch wie kam es dazu, sich gerade in Indien zu engagieren? "Wir hatten Ende der 70er Jahre eine Patenschaft für ein Mädchen in Indien übernommen. Mein Mann reiste zu dem Patenkind und kam mit dem festen Entschluss zurück, ein Haus für die Kinder zu bauen", erzählt Uschi Dornoff. Daraus ist das Waisenhaus in Chellamkonam 1983 entstanden. Über 30 Projekte zur Förderung notleidender Menschen, wie Bildungsprogramme für Jugendliche und Erwachsene, Bau und Unterhaltung von Schulen, Kindergärten, Waisenhäusern und Ausbildungsstätten, sowie medizinische Beratungs- und Schulungsstellen, hat der Aktionskreis in 32 Jahren unterstützt. Entscheidend hierbei war immer der Gedanke der Hilfe zur Selbsthilfe. Pater Jose und Pater Mathew (Südindien), die letzten Sommer auf Einladung ihres Amtsbruders Pfarrer Gerd Braun in Weiskirchen waren, zeigten sich von dem großen Engagement ihrer Freunde und Sponsoren aus Dillingen und dem Hochwaldraum tief beeindruckt und dankbar. Beide betonten, dass es nicht nur alleine das Geld ist, das den Armen und Kranken in Südindien zugute kommt, sondern auch das Wissen darum, dass es Menschen gibt, die füreinander da sind und auch voneinander lernen möchten.

"1981 hat Uschi Dornoff wohl noch nicht geahnt, wie sehr dieses Engagement ihr gesamtes Leben gefangen nehmen würde. Es war oftmals ein Kraftakt, und ohne die anderen Freunde und Begleiter, die sich immer wieder gegenseitig Mut machen, für die gute Sache da zu sein, wären wir wohl nicht schon 32 Jahre aktiv", betonte Gerd Braun in der Mitgliederversammlung.

Große Überraschung

Für Uschi Dornoff ist das Bundesverdienstkreuz eine große Ehre. "Ich sehe die Auszeichnung aber nicht für mich alleine, sondern ich war stellvertretend für alle Teammitglieder in Berlin", erklärte sie.

Fast wäre die Einladung nach Berlin in ihrem Mülleimer gelandet - sie hielt den Brief für Werbung. Ihre Freundin Rita Mittermüller hatte sie für die Auszeichnung nominiert. Es dauerte vier Jahre, bis alle Unterlagen in Berlin waren. Die Rückfragen gingen bis nach Indien. "Alle haben dicht gehalten. Ich wusste bis zu der Einladung nach Berlin nichts von der ganzen Sache", sagte Dornoff schmunzelnd.

Sie dankte allen, die ihr seit vielen Jahren zur Seite stehen. Ein besonderer Dank gilt Gerd Braun und Monika Marx, die sich durch ihre Reisen nach Indien immer wieder davon überzeugen konnten, dass das Geld richtig angelegt ist. "Die Zusammenarbeit mit dem indischen Pater Jose, der Ansprechpartner vor Ort ist, erleichtert unsere Arbeit", erläuterte Monika Marx. Seit Bestehen der Indienhilfe sind rund 900 000 Euro in Projekte in Südindien investiert worden. Der Betrag stammt aus dem Erlös vieler Aktionen in der Hochwaldregion und Dillingen, wo der eigentliche Beginn der Tätigkeit des Aktionskreises war.

Kochbuch für Bundespräsidenten

Bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes überreichten die Saarländer das Kochbuch der Pfarreiengemeinschaft Weiskirchen an den Bundespräsidenten. Aus den bisher verkauften Büchern wurde jeweils ein Betrag von 1,50 Euro an die Indienhilfe überwiesen. Dadurch sind bisher 7473 Euro zusammengekommen. "Der Bundespräsident hat sich noch einmal persönlich mit einem Schreiben für das Kochbuch bedankt. Er wird sich das ein oder andere Gericht aus dem Hochwaldort wohl schmecken lassen", ist sich Uschi Dornoff sicher.

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