Bundesverdienstkreuz für 32 Jahre Einsatz

Dillingen/Berlin. Die Einladung von Herrn Gauck wäre beinahe im Papierkorb gelandet. Uschi Dornoff hatte sie zuerst für einen Werbebrief gehalten. Die Dillingerin ist nach 32 Jahren für ihr Engagement mit ihrem Verein Indienhilfe geehrt worden. Am Weltfrauentag ist Uschi Dornoff dann zum ersten Mal als Besitzerin des Bundesverdienstkreuzes aufgewacht. Mit ihr haben am 7

 Dornoff mit Bundesverdienstkreuz. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Dornoff mit Bundesverdienstkreuz. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Dillingen/Berlin. Die Einladung von Herrn Gauck wäre beinahe im Papierkorb gelandet. Uschi Dornoff hatte sie zuerst für einen Werbebrief gehalten. Die Dillingerin ist nach 32 Jahren für ihr Engagement mit ihrem Verein Indienhilfe geehrt worden. Am Weltfrauentag ist Uschi Dornoff dann zum ersten Mal als Besitzerin des Bundesverdienstkreuzes aufgewacht. Mit ihr haben am 7. März 33 Frauen in Berlin die ehrenvolle Anstecknadel erhalten. "Es war Frauenpower pur im Schloss Bellevue", sagt Dornoff.1981 hat die heute 62-Jährige den Aktionskreis Indienhilfe initiiert; seitdem unter anderem Waisenhäuser, Krankenhäuser, Schulen und Frauenhäuser in Indien unterstützt. Warum Indien? Ende der 70er Jahre hatte sie eine Patenschaft für ein Mädchen aus Indien übernommen. Dornoffs damaliger Mann reiste zum gemeinsamen Patenkind und als er zurück kam, sagte er noch am Flughafen: "Ich habe versprochen, dass wir ihnen ein Haus bauen". Daraus ist 1983 das Waisenhaus in Chellamkonam geworden, das erste von inzwischen 35 erfolgreichen Projekten Dornoffs.

"Das Bundesverdienstkreuz ist eine große Ehre für mich", sagt sie, "aber ich sehe sie nicht als Auszeichnung für mich alleine, sondern stellvertretend für alle, die dem Aktionskreis Indienhilfe seit Jahren durch ihr Engagement verbunden sind." Schließlich wird mit dem Bundesverdienstkreuz kein Verein geehrt, nur das Engagement einer Person.

Nominiert hat ihre Nachbarin sie für die hohe Auszeichnung. Rita Mittermüller hatte schon 2009 an die Staatskanzlei geschrieben und Dornoff vorgeschlagen - "und dann vier Jahre lang dicht gehalten", sagt Dornoff. "Ich wusste nicht ganz genau, was sie da macht, nur, dass sie sich seit vielen Jahren irre reinkniet", sagt Mittermüller. Um all die Rückfragen der Staatskanzlei beantworten zu können, musste sie Dornoff selbst viele Fragen stellen: zur Person, zum Verein. Unauffällig und so beiläufig wie möglich, versteht sich. "Ich musste sie regelrecht interviewen, ohne, dass sie etwas bemerkt", sagt Mittermüller.

Am Ende hat sich die Mühe gelohnt. Dornoff sagt: "Durch diese Auszeichnung wird unser Verein hoffentlich noch bekannter und auch vielleicht noch ein wenig ernster genommen als zuvor." "Ich sehe es als Auszeichnung für alle, die der Indienhilfe verbunden sind."

 Uschi Dornoff mit Bundespräsident Joachim Gauck im Schloss Bellevue. Foto: Rita Mittermüller

Uschi Dornoff mit Bundespräsident Joachim Gauck im Schloss Bellevue. Foto: Rita Mittermüller

Uschi Dornoff

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