Nach Lästereien Der CSU-Chef will noch immer durchs Saarland radeln

Lebach · Eine Sache musste dann doch noch geklärt werden, bevor Bundesinnenminister Horst Seehofer gestern Mittag das neue Ankerzentrum in Lebach wieder verließ: Was ist eigentlich mit der lange angekündigten Radtour durch das Saarland, die der CSU-Chef als Wiedergutmachung für Lästereien über das Bundesland unternehmen wollte?

Bundesinnenminister Horst Seehofer

Bundesinnenminister Horst Seehofer

Foto: BeckerBredel

„Die mache ich noch“, versicherte Seehofer. Und zwar gemeinsam mit Ministerpräsident Tobias Hans. Und Saar-Innenminister Klaus Bouillon (beide CDU) solle am besten auch gleich mitkommen. Einen Termin gibt es aber offensichtlich immer noch nicht: Er werde sich dann aufs Fahrrad schwingen, wenn er mal wieder durchschnaufen könne. Wann das sein wird, ließ der Minister offen.

Dann stieg Seehofer ins Auto und verließ das Saarland wieder, über das er 2013 beim politischen Aschermittwoch schwer gelästert hatte: Das Bundesland sei nur so groß wie mancher Landkreis in Bayern. Wenn man mit dem Fahrrad unterwegs sei, müsste man sich deshalb fragen: „Was machen wir nachmittags?“ Die damalige Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte Seehofer daraufhin eingeladen, das Saarland mit ihr zusammen auf dem Fahrrad zu erkunden. Per Brief versprach der damalige bayerische Ministerpräsident, der Einladung folgen zu wollen. Doch das ist inzwischen fünfeinhalb Jahre her. Seitdem ließ Seehofer auf Nachfrage immer wieder auf Terminschwierigkeiten verweisen.

Die Tonlage hat sich seit dem Aschermittwoch 2013 allerdings deutlich verändert: Beim gestrigen Besuch äußerte sich der CSU-Chef ausnehmend positiv über das Saarland: Er empfahl den hiesigen Journalisten sogar, Sterne zu verleihen für das, was das Land in Sachen Flüchtlingspolitik auf die Beine stellt: „Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass ich außerhalb von Bayern so etwas antreffe.“

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