Bürger sind auf Bergehalde eingeladen

Luisenthal. Zwei Voraussetzungen braucht die RAG Montan Immobilien GmbH, um ihren Energiepark auf der früheren Grube Luisenthal zu verwirklichen: Zunächst einmal ein positives Resultat aus einer (laufenden) Machbarkeitsstudie. Erste Ergebnisse sollen hier Anfang kommenden Jahres vorliegen. Und zweitens, wie immer wieder betont wird, den Rückhalt in der Bevölkerung

Luisenthal. Zwei Voraussetzungen braucht die RAG Montan Immobilien GmbH, um ihren Energiepark auf der früheren Grube Luisenthal zu verwirklichen: Zunächst einmal ein positives Resultat aus einer (laufenden) Machbarkeitsstudie. Erste Ergebnisse sollen hier Anfang kommenden Jahres vorliegen. Und zweitens, wie immer wieder betont wird, den Rückhalt in der Bevölkerung. Wobei Oberbürgermeister Klaus Lorig unterstreicht, dass dies auch Voraussetzung für eine Zustimmung im Stadtrat sei. Wie eine Bürgerversammlung im vergangenen November in Luisenthal zeigte, bestehen noch erhebliche Zweifel, ob der Energiepark der Umwelt vor Ort und einer positiven Entwicklung des Stadtteils dient. Befürchtungen lauten zum Beispiel, dass die Windräder die Vogel-Population beeinträchtigen, die Photovoltaik-Flächen massiv reflektieren und der Pumpsee oben auf der Halde nicht dicht hält.Am Sonntag gibt die RAG Montan Immobilien GmbH nun allen Interessierten Gelegenheit, sich selbst die Lage auf der Bergehalde anzusehen und dabei Fragen zu den Einzelheiten des Vorhabens zu stellen (siehe "Auf einen Blick"). Dabei wird auch der Projektleiter, Diplomingenieur Michael Obst, vor Ort erwartet. Schon in der Einladung hat dass Unternehmen beteuert, dass es sich der strittigen Themen annehme. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Machbarkeitsstudie, hieß es, werde die Frage sein, wie das Biotop auf der Halde und der Denkmalstatus von Grubengebäuden in dem Projekt berücksichtigt werden könnten.

Auch auf der früheren Bergehalde Sundern bei Hamm, wie in Luisenthal rund 50 Meter hoch, verfolgt die RAG nach Angaben auf ihrer offiziellen Internetseite Energiepark-Pläne. Und betreibt ebenfalls eine Überzeugungs-Offensive. Hier war bereits Mitte September die Bevölkerung zu einem Tag der offenen Tür eingeladen, und rund 350 Besucher kamen. Auch für Sundern läuft derzeit eine Machbarkeitsstudie.

Neben der Bergehalde sind in Luisenthal auch die über 1000 Meter tiefen Grubenschächte im Blick, über die Erdwärme gewonnen werden könnte. Wobei das Pumpspeicherkraftwerk laut Fachleuten bereits ausreichen würde, um einen ganzen Stadtteil wie Luisenthal (rund 1600 Einwohner) mit Energie zu versorgen. Die Investitionskosten für Windkraft, Pumpkraftwerk und Photovotovoltaik wurden bei der ersten Vorstellung des Projektes im Juli 2010 mit 15 bis 20 Millionen Euro beziffert, die Zahl der Arbeitsplätze mit 50 bis 100.

Auf einen Blick

 Die Bergehalde in Luisenthal (hier ein Blick vom Bahndamm aus) überragt das Saartal um rund 50 Meter. Am Sonntag können Bürger sie besichtigen und Fragen zum Projekt stellen. Foto: Becker & Bredel

Die Bergehalde in Luisenthal (hier ein Blick vom Bahndamm aus) überragt das Saartal um rund 50 Meter. Am Sonntag können Bürger sie besichtigen und Fragen zum Projekt stellen. Foto: Becker & Bredel

Die RAG Montan Immobilien GmbH will am Sonntag, 30. Oktober, von 11 bis 15 Uhr interessierte Bürgerinnen und Bürger über den Stand des Projektes "Energiepark Luisenthal" auf der Bergehalde Luisenthal informieren. Fachleute werden dabei Fragen beantworten. Bei einem Rundgang können sich die Besucher einen Eindruck vom Biotop verschaffen und den Ausblick über die Saarlandschaft genießen. Ein Bustransfer vom Parkplatz der ehemaligen Grube ist für die Besucher eingerichtet. Für den Aufstieg werden Wanderkleidung und festes Schuhwerk empfohlen. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort