Buch mit unveröffentlichten "Sagen von der Saar"

Saarbrücken. 1300 "Sagen der Saar" hatte der 1957 im Alter von 79 Jahren verstorbene Karl Lohmeyer gesammelt. Der Saarbrücker Geistkirch-Verlag hat Lohmeyers "Die Sagen der Saar" nicht nur neu aufgelegt, sondern auch 140 bislang unveröffentlichte Sagen hinzugefügt

 Das neu aufgelegte Buch "Die Sagen der Saar" aus dem Geistkirch-Verlag. Foto: Verlag

Das neu aufgelegte Buch "Die Sagen der Saar" aus dem Geistkirch-Verlag. Foto: Verlag

Saarbrücken. 1300 "Sagen der Saar" hatte der 1957 im Alter von 79 Jahren verstorbene Karl Lohmeyer gesammelt. Der Saarbrücker Geistkirch-Verlag hat Lohmeyers "Die Sagen der Saar" nicht nur neu aufgelegt, sondern auch 140 bislang unveröffentlichte Sagen hinzugefügt.Bereits 1920 erschien die erste Folge von "Sagen der Saar", erinnert die Leiterin der Saarbrücker Stadtbibliothek, Karin Lauf-Immesberger, jetzt aus Anlass der Buchvorstellung. Anfang der 1950er Jahre lagen drei Bände vor und waren schnell vergriffen. Als 2008 Verleger Florian Brunner mit dem Comiczeichner Bernd Kissel in saarländischen Buchhandlungen zu Gast war, um die nach Lohmeyers Sammlung illustrierten (und in der SZ veröffentlichten) "SaarLegenden" vorzustellen, vernahm er von dort manchen "Hilferuf nach Lohmeyer", so Brunner. Er entschloss sich zu einer Neuauflage, recherchierte den Nachlass und den Inhaber der Rechte. Er fand die Schriften im Stadtarchiv und in der landeskundlichen Abteilung der Stadtbibliothek Saarbrücken den rechtmäßigen Erben, denn Karl Lohmeyer hat sein Werk seiner Heimatstadt vermacht. Und er fand noch mehr: 140 bislang unveröffentlichte Manuskripte für einen geplanten, aber nie gedruckten vierten Band. Gefunden heißt übrigens so viel, wie zwischen die Seiten des Bandes von 1935 geschobene Zettel - "darunter eine Wirtshausrechnung, auf deren Rückseite eine Sage stand", erzählt Lektor Uwe Willié. Willié entzifferte mühsam die Schrift, bereitete sie auf und machte dabei seine Erfahrung mit den "langen Satzgebilden" Lohmeyers, wenn dieser eine Sage nacherzählte. Wie sehr Sprache und Methode mit Lohmeyer verbunden sind, beschrieb Dieter Heinz in seinen mitreißend erzählten Erinnerungen. Die Neuauflage ergibt einen dicken, aber bekömmlichen Brocken Mentalitäts- und Kulturgeschichte, mit Hang zum Ewigen, was Dieter Heinz launig mit den Worten kommentiert: "Dass die neue Ausgabe auch noch Bibelformat hat, hätte Lohmeyer sicher gefreut."

Karl Lohmeyer: Die Sagen der Saar. Geistkirch-Verlag, 2011. 752 Seiten. Preis: 34,80 Euro.

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