Britz-Brief wirbt für fairen Handel

Saarbrücken. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz bittet etwa 200 Saarbrücker Unternehmen und Eigenbetriebe der Landeshauptstadt in einem Brief, sie mögen die Einführung fair gehandelter Produkte prüfen. "Saarbrücken ist die erste Kommune, die die Auszeichnung Fairtrade-Stadt erhalten hat

Saarbrücken. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz bittet etwa 200 Saarbrücker Unternehmen und Eigenbetriebe der Landeshauptstadt in einem Brief, sie mögen die Einführung fair gehandelter Produkte prüfen. "Saarbrücken ist die erste Kommune, die die Auszeichnung Fairtrade-Stadt erhalten hat. Das ist eine Ehrung für die vielen aktiven Menschen in Saarbrücken, die sich für einen fairen Welthandel mit fairen Preisen einsetzen", heißt es in dem Schreiben an die Saarbrücker Firmen.Mit Kaffee fing alles an Britz: "Die Stadtverwaltung hat bereits 2003 fair gehandelten Kaffee eingeführt, und inzwischen zählt der Ausschluss ausbeuterischer Kinderarbeit zu unseren Vergabekriterien." Beispiele für Saarbrücker Unternehmen, die sich bereits für einen fairen Welthandel engagieren, indem sie entsprechende Produkte verkaufen oder in ihren Kantinen einsetzen, sind Karstadt, IDS Scheer und ZF Getriebe. Seit Januar 2009 können sich deutsche Städte, Kreise und Gemeinden bei TransFair e.V., dem Verein zur Förderung des Fairen Handels in Deutschland, um den Titel "Fair Trade Town" bewerben. Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, der Präsident des Deutschen Städtetages, Christian Ude, und viele weitere prominente Paten unterstützen die Aktion. Saarbrücken hat als erste deutsche Stadt die Kriterien erfüllt und darf sich, wie weltweit etwa 600 Städte in 18 Ländern, als Fair-Trade-Town bezeichnen. Die Auszeichnung wurde der Oberbürgermeisterin am 2. April im Saarbrücker Rathaus überreicht. Als unabhängige Siegel-Initiative handelt TransFair e.V. nicht selbst mit Waren, sondern vergibt ein Siegel für fair gehandelte Produkte. TransFair wird von 36 Mitgliedsorganisationen unterstützt. Derzeit bieten in Deutschland 150 Lizenznehmer rund 1000 mit Fair-Trade-Siegeln versehene Produkte wie Kaffee, Tee, Schokolade, Kekse, Kakao, Honig, Bananen, Fruchtsäfte, Eistees, Wein, Sportbälle, Reis, Rosen und Textilien aus Fairtrade-Baumwolle an. Sie sind in 30 000 Supermärkten, Naturkostgeschäften, allen Weltläden und in 10 000 gastronomischen Einrichtungen erhältlich. red

HintergrundWeitere Auskünfte über fair gehandelte Produkte erhalten Interessierte bei Fleurance Laroppe vom Netzwerk Entwicklungspolitik Saar unter Tel. (06 81) 85 29 80, E-Mail: f.laroppe@bioinf.uni-sb.de. In der Saarbrücker Verwaltung steht Christian Bersin als Ansprechpartner bei Fragen zu Fair-Trade-Erzeugnissen zur Verfügung, Tel. (06 81) 9 05 14 57, E-Mail: christian.bersin@saarbruecken.de red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort