Breuer warnt vor der großen Hitze

Saarbrücken. Der Klimawandel wird den Saarbrückern zu schaffen machen. Das geht aus einem Bericht hervor, den Bürgermeister Kajo Breuer (Grüne) dem Umweltausschuss des Stadtrats vorgelegt hat. Die vom städtischen Amt für Klima- und Umweltschutz erstellte Prognose geht davon aus, dass die Sommer wesentlich wärmer und die Niederschläge heftiger werden

Saarbrücken. Der Klimawandel wird den Saarbrückern zu schaffen machen. Das geht aus einem Bericht hervor, den Bürgermeister Kajo Breuer (Grüne) dem Umweltausschuss des Stadtrats vorgelegt hat. Die vom städtischen Amt für Klima- und Umweltschutz erstellte Prognose geht davon aus, dass die Sommer wesentlich wärmer und die Niederschläge heftiger werden. Damit verbunden sind Probleme für Menschen, Tiere und Pflanzen.Wobei die Menschen in der Stadt am meisten unter der Klimaveränderung leiden werden. So werden an der Wetterstation in Ensheim durchschnittlich 0,9 bis 1,6 Grad mehr gemessen als am "Haus der Zukunft" in der Innenstadt, teilweise liegen die Unterschiede über zwei Grad. Und das, obwohl der Flughafen wegen seiner Gebäude und Parkdecks selbst eine "Wärmeinsel" sei. Das Amt geht davon aus, dass es in der Kernstadt drei bis fünf Grad wärmer ist als auf dem Land.Wobei eine Prognose für Frankfurt, die das Saarbrücker Amt in seinem Bericht anführt, davon ausgeht, dass zwischen 2021 und 2050 "von Ende Mai bis Anfang Oktober hochsommerliche Temperaturen herrschen". Etwa sechs Wochen lang könnte es Höchsttemperaturen von über 30 Grad geben. "Bei Temperaturen deutlich über 30 Grad wird das Leben in der Stadt mehr oder weniger zur Gesundheitsgefahr", heißt es im Bericht. Was die Zeiträume der Veränderung angeht, sind sich die Experten nicht sicher, ob es schon in zehn bis 15 oder erst in 30 bis 40 Jahren zu großen Hitzewellen kommt.Klar sei: Die Veränderung ist bereits im Gange. Seit 1951 ist die in Ensheim gemessene Durchschnittstemperatur um 1,05 Grad gestiegen. Und auch die starken Regenfälle in Quierschied, die vor einigen Wochen durch das Fischbach-Hochwasser auch zu Überflutungen von Kellern auf der Rußhütte geführt haben, seien "ein Beispiel für die in Folge des Klimawandels immer häufiger auftretenden Wetterextreme", sagt Bürgermeister Breuer.Die Stadt will aber nicht die Hände in den Schoß legen und auf die Hitze warten. Um der Hitze "entgegenzuwirken", sollen unter anderem "Ventilationsbahnen" freigehalten und freie Flächen nicht betoniert, sondern begrünt werden. Wärmedämmung soll im Sommer den gegenteiligen Effekt erzielen: Die Gebäude heizen sich weniger schnell auf. Hellere Baustoffe sollen weniger Wärme ausstoßen. Und auch die Wärmequelle Verkehr hat die Stadt im Blick. Die Verkehrsplanung müsse "noch stärker auf Verkehrsvermeidung ausgerichtet sein", fordert Breuer.

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