Bongos Bigband fühlt sich pudelwohl in Heusweiler

Heusweiler · Im neuen Domizil büßt die beliebte Jazz-Matinee nichts von ihrem Charme ein. Rauschender Applaus für ein süffiges Programm.

 Mister Bongo: Freimut Mertes treibt seine Bigband temperamentvoll an und begeistert seine Zuschauer, sogar wenn er erkältet ist. Foto: Andreas Engel

Mister Bongo: Freimut Mertes treibt seine Bigband temperamentvoll an und begeistert seine Zuschauer, sogar wenn er erkältet ist. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Wer kennt sie nicht? "Moonlight serenade", "American patrol" und, ganz besonders, das zügige "In the mood"! Am Sonntag brachten die unvergessenen Glenn-Miller-Klassiker die Kulturhalle Heusweiler zum Swingen. "Glenn Miller Special" war das diesmal besonders breitentauglich ausgelegte Konzert von Bongos Bigband (BBB) überschrieben. Jede Nummer, jedes Instrumentalsolo und jeder Scherz in der betont improvisiert gehaltenen Moderation von Ensemblechef Freimut Mertes wurde von dem entzückten Auditorium mit rauschendem Applaus bedacht.

Dass er selbst stark erkältet war und auch seine Stammsängerin Susanne Kleber erkrankt ausfiel, konnte Mertes nicht bremsen: Er trieb das routinierte Amateurensemble gewohnt temperamentvoll an. Und am Gesangsmikrofon begrüßte Freimut Mertes als Vertretung Marika Vilics. Mit entspanntem Timbre gab sie zur BBB-Begleitung ein paar swingende deutschsprachige Oldies zum Besten: "Kauf Dir einen bunten Luftballon" und "Für eine Nacht voller Seligkeit". Auch von diesem Intermezzo inmitten des Glenn-Miller-Repertoires zeigten sich die Zuhörer in den voll besetzten Reihen höchst angetan.

Die dank Oberlicht sonnendurchflutete Kulturhalle bildete denn auch eine ideale Kulisse zur Swing-Matinee: Die Verbindungstüren zum Bistro Roter Hirsch waren leger geöffnet; in der Konzertpause konnten an den Saalwänden fixierte Schwarzweiß-Aufnahmen des weitgereisten Fotografen Josef Scherer besichtigt werden - sie entführten den Betrachter in den Iran, in die Türkei oder nach Kuba. Ausstellungen gehören zu den BBB-Terminen ebenso wie etwa Lesungen; diesmal gab's Lyrik von Klaus Krämer.

Nach weit mehr als drei Jahrzehnten ist BBB längst eine saarländische Institution. 2016 zog der Gründer Freimut Mertes mit dem Ensemble nach kurzer Suche nach Heusweiler um. Im langjährigen vorherigen Konzertdomizil, der IKS-Werkstatt der Grube Göttelborn, waren Architekturstudenten untergebracht worden, also mussten die Swingjazzer raus. In Heusweiler fühlen sich Musiker und Publikum wohl, erzählt Freimut Mertes am Rand des Konzerts. Durch die Gemeinde sieht er sich vielfältig und "massiv" unterstützt.

Einziger Nachteil, so Mertes: Die Halle sei eigentlich zu klein. So reiche der Platz auf der Bühne gerade noch für die stattliche Bigband aus. Ansonsten lautet das Motto: "Man muss früh reservieren!" Die Fans müssten für die acht eintrittsfreien Konzerte pro Jahr lange im Voraus Plätze reservieren lassen; jedesmal sei der Laden proppenvoll. Vorteile der Kulturhalle seien das umfangreiche Parkplatzangebot dahinter und der gute Sound im Saal - davon konnten sich die BBB-Fans am Sonntag eingehend überzeugen. Und so wird Freimut Mertes‘ Bongos Bigband hoffentlich noch lange munter weiterswingen.

Nächstes Konzert am Sonntag, 30. April, 11 Uhr, in der Kulturhalle Heusweiler. Kontakt: (0 68 97) 62 44 01.

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