Böse Packung für den neuen Meister

Winterbach. "Jaaa, jaaa, jaaa", schallt es am Mittwochabend gegen 20.45 Uhr über den Fußballplatz in Winterbach. Angestimmt wurde das Jubelgeschrei von den Fußballern des SV Kerpen Illingen. Der mitgereiste Anhang schwang derweil schwarz-gelbe Fahnen und skandierte: "Wir wollen die Mannschaft sehen, wir wollen die Mannschaft sehen

Winterbach. "Jaaa, jaaa, jaaa", schallt es am Mittwochabend gegen 20.45 Uhr über den Fußballplatz in Winterbach. Angestimmt wurde das Jubelgeschrei von den Fußballern des SV Kerpen Illingen. Der mitgereiste Anhang schwang derweil schwarz-gelbe Fahnen und skandierte: "Wir wollen die Mannschaft sehen, wir wollen die Mannschaft sehen." Diese hatte in den 90 Spielminuten zuvor mit einem überzeugenden Auftritt alles klar gemacht: Im Entscheidungsspiel um den Startplatz in der neu geordneten Bezirksliga Nord hatte der SV Illingen, der Achte der Kreisliga A Ill/Theel, den TSV Sotzweiler, Meister der Kreisliga B Lebach, klar und deutlich mit 6:0 abgefertigt. Mit diesem Sieg haben sich die Schwarz-Gelben das schönste Geschenk zum 100-jährigen Vereinsjubiläum, das am 13. Juni mit einem Blitzturnier in Illingen groß gefeiert wird, selbst gemacht. Und SV-Trainer Marco Loncar fing mit dem Feiern gleich schon mal an: "Jetzt wird gesoffen bis Anfang Juli, denn diese Saison war wirklich eine Scheiß-Saison. Wir hatten jedes Wochenende ein Entscheidungsspiel, denn immer ging es um den Qualifikationsplatz für die Bezirksliga. Das war einfach ein unglaublicher Druck." Der ist nun wie weggeblasen. Bereits zur Halbzeitpause hatte Illingen alles klar gemacht, lag gegen überforderte Sotzweiler mit 3:0 in Front: Kapitän Harald Leist hatte den Illinger Torreigen mit dem 1:0 (15.) eröffnet, Patrik Blaß (22.) und Florian Leist (27.) hatten den 3:0-Halbzeitstand hergestellt. Nach der Pause löste der TSV Sotzweiler die Libero-Position auf und versuchte noch einmal alles, doch Thorsten Hermann versetzte den Hoffnungen des B-Ligisten mit dem 4:0 den Todesstoß (59.). Das 5:0 und 6:0 besorgte schließlich Christian Scheidt (62 und 78.). Beim TSV Sotzweiler, dem es während des gesamten Spielverlaufs nur selten gelang, Gefahr vor das gegnerische Tor zu tragen, herrschte nach der Klatsche Trauerstimmung. SVS-Spielführer Christian Kreutzer sagte: "Ich glaube, wir haben nach dem Gewinn der Meisterschaft zu viel gefeiert. Anders kann ich mir die Leistung, die wir heute abgeliefert haben, nicht erklären." Dem Bruder des Spielertrainers Thomas Kreuzer war die Enttäuschung förmlich ins Gesicht geschrieben: "Nach unserem Höhenflug sind wir jetzt wieder auf dem Boden der Realität angekommen. Aber wir haben noch eine letzte Chance, am Samstag müssen wir gegen die zweite Mannschaft des VfL Primstal gewinnen." Anstoß ist um 18 Uhr. Für Illingen ist die Saison indes gelaufen. "Jetzt kann ich endlich wieder ruhig schlafen, denn die letzten drei oder vier Wochen waren grauenhaft. Ich habe fast kein Auge mehr zugetan", erzählte Gerhard Meiser vom Vorstand des SV Illingen, der als Mitfavorit in die Runde gestartet war, während der Saison aber ein ums andere Mal Rückschläge einstecken musste.

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