Bochumerin legt Stollen aus der Römerzeit frei

St. Barbara. 207 Schubkarren voller Sand und Gestein waren es bei der letzten Grabungsaktion Ende März dieses Jahres. Auf etwa 15,5 Tonnen summierte sich das Material, das ein Team des Bergbaumuseums Bochum dabei aus dem so genannten Stollen Bruss herausholte. Dabei legten sie einen niedrigen Abbauraum weiter frei, der wohl schon in römischer Zeit entstanden war, um Blauerz zu fördern

 Die Grabungsleiterin des Bergbaumuseums Bochum, Gabriele Körlin, vor einem sauber herausgeschnittenen Block im Stollen Bruss mit Schichtungen aus Jahrhunderten. Foto: Johannes A. Bodwing

Die Grabungsleiterin des Bergbaumuseums Bochum, Gabriele Körlin, vor einem sauber herausgeschnittenen Block im Stollen Bruss mit Schichtungen aus Jahrhunderten. Foto: Johannes A. Bodwing

St. Barbara. 207 Schubkarren voller Sand und Gestein waren es bei der letzten Grabungsaktion Ende März dieses Jahres. Auf etwa 15,5 Tonnen summierte sich das Material, das ein Team des Bergbaumuseums Bochum dabei aus dem so genannten Stollen Bruss herausholte. Dabei legten sie einen niedrigen Abbauraum weiter frei, der wohl schon in römischer Zeit entstanden war, um Blauerz zu fördern. Noch bis Mittwoch ist Grabungsleiterin Gabriele Körlin vom Deutschen Bergbaumuseum Bochum wieder vor Ort. Diesmal im Rahmen der Jahrestagung des Verbandes der Landesarchäologen in Perl-Borg.Etwa 35 Teilnehmer unter Leitung des saarländischen Denkmalpflegers Dr. Wolfgang Adler besuchen dann auch das römische Quellheiligtum Sudelfels bei Ihn sowie den Kupferbergbau bei St. Barbara mit dem Emilianus-Stollen und Stollen Bruss. Dieser Bergbau war die Grundlage für die Herstellung des bekannten Wallerfanger Blau. Richtig spannend könnte es wieder im Sommer werden. Dann will Körlin mit weiteren Experten des Bergbaumuseums Bochum eine riskante Stelle im Stollen Bruss sichern. Dort hängt seit Jahren ein massiver brüchiger Felsblock über dem schmalen Durchgang und verhindert die weitere Erforschung. Vorgesehen ist dann, Beton von der Oberfläche am Hang in die Tiefe hinein zu pumpen. Das soll den Felsblock stabilisieren. Danach könnten die Bochumer Montan-Archäologen noch weiter in den Stollen Bruss hinein. Dort erwarten sie sich Spuren des römischen Abbaus und Schichten mit dem kleinen linsenförmigen Blauerz. az

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