Saarbrücken Blitzeranlagen als Zuckerstangen „verkleidet“

Saarbrücken · In der Nacht zum Montag haben Unbekannte drei Blitzersäulen in Saarbrücken umhüllt, so dass diese aussahen wie Zuckerstangen. Die Blitzeranlagen in der Talstraße, in der Metzer Straße sowie in der Egon-Reinert-Straße wurden mit rot-weißen Plastikplanen und Styropor verkleidet und damit unbrauchbar gemacht.

 Drei Blitzersäulen wurden über Nacht zu Zuckerstangen. 

Drei Blitzersäulen wurden über Nacht zu Zuckerstangen. 

Foto: Polizei

An jeder Plane an den Messsäulen war zusätzlich ein Spruch angebracht, unter anderem: „Yes, we candy“ und „Operation Blitzkrieg. Das Fest der Liebe“.

Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei der Tat um eine „grob ungehörige Handlung“, eine Ordnungswidrigkeit. Es sei aber kein Sachschaden an den stationären Radargeräten entstanden. Unter Juristen wurde über Weihnachten jedoch diskutiert, ob es sich nicht eher um eine Straftat handele. So verwies der Neunkircher Bürgermeister Jörg Aumann auf Paragraf 316b des Strafgesetzbuches. Dieser stellt es unter Strafe, „den Betrieb einer der öffentlichen Ordnung oder Sicherheit dienenden Einrichtung oder Anlage“ zu verhindern oder zu stören, indem eine Sache zerstört, beschädigt, beseitigt, verändert oder unbrauchbar gemacht wird.

Sollte es eine Straftat gewesen sein, dann war es zumindest eine, die selbst Polizisten erheitert hat: „Wir haben hier sehr geschmunzelt“, sagte ein Polizeisprecher.

Inzwischen haben Polizisten die Verkleidungen wieder entfernt. Die Blitzer funktionieren wieder und kontrollieren den Verkehr. Hinweise, wer die Plastikplane angebracht hat, gibt es laut Polizei derzeit nicht. Wenn ein Täter ermittelt werde, könnten ihm zivilrechtliche Konsequenzen drohen, da der Landeshauptstadt Saarbrücken durch die „Verkleidung“ Bußgelder entgangen sein können, hieß es.

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