Bisschen Natur ist bisschen schwanger

Der Protest formiert sich: Mehr Müll und geplanter Naturpark: Das passt für sie nicht. Sie - das sind bislang an die 90 Bürger, die sich in einer Initiative zusammengeschlossen haben. Die sich unter dem Namen für eine "lebenswerte Gemeinde Nohfelden" stark macht. Und da hat eine Mülldeponie mit gefährlichen Stoffen und befürchteten Lastwagenkolonnen nichts verloren, sagen sie

Der Protest formiert sich: Mehr Müll und geplanter Naturpark: Das passt für sie nicht. Sie - das sind bislang an die 90 Bürger, die sich in einer Initiative zusammengeschlossen haben. Die sich unter dem Namen für eine "lebenswerte Gemeinde Nohfelden" stark macht. Und da hat eine Mülldeponie mit gefährlichen Stoffen und befürchteten Lastwagenkolonnen nichts verloren, sagen sie. In einer Region, in einer Gemeinde, die auf Tourismus setzt. Auf Erholung, nicht Mülltourismus. Es geht um die bereits bestehende Deponie Waldbach nahe der Ortsteile Sötern und Eisen. Hier will der Betreiber erreichen, zusätzliche Abfallarten ablagern zu dürfen, um gegenüber Mitbewerbern konkurrenzfähig zu bleiben, wie er es begründet. Müll ist ein hartes Geschäft geworden und birgt jede Menge Konfliktpotenzial mit Anwohnern. Mit kritischen Menschen, die genau darauf achten, was eingelagert werden soll und ob die Stoffe ihre Gesundheit angreifen.Wie seit Jahren die fast namensgleiche Bürgerinitiative für ein lebenswertes Nonnweiler, direkt nebenan. Sie feierten es vor rund einem Jahr als Erfolg, dass die damals noch als Sondermüllkippe geplante Deponie in Mariahütte zu den Akten gelegt wurde. Auch für die Menschen hier war Schutt und Natur nicht zu vereinbaren. Nun ist dieses Ziel erreicht, die Mülldeponie in Mariahütte gestorben, da droht Ungemach aus der Nachbarschaft. Insbesondere Bewohner im Nonnweiler Ortsteil Schwarzenbach, Waldbach am nächsten, sind beunruhigt. Moralische Rückendeckung bekommen sie aus dem Gemeinderat. Nicht mehr. Denn an ein Genehmigungsverfahren werde Nonnweiler qua Gesetz nicht beteiligt, ist so etwas nicht vorgeschrieben. Und Kommunalpolitiker in Nohfelden tun sich bisweilen schwer, den Wunsch des Deponiebetreibers zu erfüllen.

Sieht doch alles gut aus. Insbesondere wenn Schlagersängerin Nicole diese Woche von den Landräten aus St. Wendel und Birkenfeld zur Botschafterin des Naturparks Saar-Hunsrück ernannt wurde und länderübergreifend an einem Nationalpark gewerkelt wird. Scheinen alle an einem Strang zu ziehen. Das muss so bleiben. Ansonsten wäre Nicole ein Aushängeschild für ein bisschen Natur, was ein bisschen schwanger gleichkäme.

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