Bildung war Thema der Ansprachen

Heusweiler. In diesen Wochen häufen sich die Neujahrsempfänge. An leckeren Buffets lässt es sich nett plaudern. Locker und angeregt ist die Atmosphäre, wenn man, wie die Heusweiler SPD, "über den eigenen Tellerrand schaut" (Zitat Kultusminister Ulrich Commerçon) und Vorsitzende aller örtlichen Vereine, also aller Coleurs, eingeladen hat

Heusweiler. In diesen Wochen häufen sich die Neujahrsempfänge. An leckeren Buffets lässt es sich nett plaudern. Locker und angeregt ist die Atmosphäre, wenn man, wie die Heusweiler SPD, "über den eigenen Tellerrand schaut" (Zitat Kultusminister Ulrich Commerçon) und Vorsitzende aller örtlichen Vereine, also aller Coleurs, eingeladen hat. Auch die eigenen Reihen waren gut vertreten.

2012 war ein arbeitsreiches Jahr

Stefan Schmidt, Germanist und Politikwissenschaftlicher, Jahrgang 1985 und seit drei Jahren als Vorsitzender der SPD Heusweiler im Amt, zog eine positive Billanz für 2012. Man habe ein abwechselungsreiches und arbeitsintensives Jahr hinter sich, man habe "als SPD richtig rein gehauen und Themen gesetzt". Projekte wie die Photovoltaikanlage zwischen Hirtel und Obersalbach würden bereits realisiert, eine weitere entlang der Autobahn sei in Prüfung, und, so Schmidt weiter: "Wir wollen, dass sich irgendwann ein Windrad in Heusweiler dreht." Gastredner Ulrich Commerçon plädierte dafür, das Thema Windrad nicht als "Traumtänzerei" - die er anderen Parteien zuschrieb - sondern mit Sachkenntnis anzugehen. Gemeinsamer Schwerpunkt beider Reden war die Bildung. Schmidt möchte Heusweiler dadurch attraktiv machen, dass von der Kinderkrippe bis zum Abi alle Bildungsstufen vertreten sind. Dass die Dependance in Eiweiler wieder eigenständige Grundschule werden solle, machte Schmidt zur "Herzensangelegenheit".

Mehr Geld für Früherziehung

Commerçon, seit acht Monaten als Bildungsminister im Amt, argumentierte mit Zahlen. Er erklärte, er sei sehr glücklich darüber, dass die Steigerung im Bildungshaushalt mehr als doppelt so hoch sei wie die Steigerung des Landeshaushalts in seiner Gesamtheit, die bei 1,8 Prozent liege, und weiter: "Wir werden nicht an der Bildung sparen, sondern noch was draufpacken." Allerdings wird dabei offensichtlich der frühkindliche Bereich favorisiert. 14 Millionen - "das ist ein riesiger Kraftakt" - sollen 2013 zusätzlich in diesen Bereich gesteckt werden, denn dort herrsche der höchste Nachholbedarf. Den Erhalt jeder Lehrerstelle hält Commerçon für unangebracht - "völliger Blödsinn" - wenn man bedenke, dass bis 2020 die Kinderzahl um 25 Prozent zurückgehen werde.

Gemeinschaftschulen mit einer Oberstufe aufzustocken, ist seiner Meinung nach "nur dort sinnvoll, wo es genug Kinder gibt". Mit weniger als 200 Schülern werde es nicht funktionieren, so der Minister.

Oberstufen-Entscheidung im Mai

Die Entscheidung darüber, welche Schulen eine eigene Oberstufe bekommen, werde Ende Mai fallen. Wichtig sei, dass alle mitspielen, der Wunsch nach einer Oberstufe müsse von der ganzen Gemeinde und vom Kreis mitgetragen werden. Ganz allgemein erklärte der Minister: "Wir sind ein Haushaltsnotlage-Land. Wir müssen unpopuläre Entscheidungen treffen." Wichtig sei in Zukunft, gemeinsam Wege zu finden, statt im eigenen Saft zu schmoren.

Der Ortsvereins-Vorsitzende Stefan Schmidt konnte außer dem Ehrengast Ulrich Commerçon zahlreiche Parteigenossen begrüßen, so den Europaabgeordneten Jo Leinen, die Landtagsabgeordneten Volker Schmidt und Margriet Zieder-Ripplinger, den Kreisvorsitzenden Rainer Ziebold und Vertreter der Heusweiler Ortsvereine und der angrenzenden Städte und Gemeinden.

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