Bilder für eine fantastische Story

Saarbrücken. Die Bühne ist immer die gleiche. Und doch wirkt sie bei jedem Stück wie ein ganz neuer Raum, nicht mehr wiederzuerkennen dank Zwischenwänden, Podesten, Schiebe-Elementen, Stoffen, Lichteffekten und Requisiten. Die Verwandlung braucht Zeit

Saarbrücken. Die Bühne ist immer die gleiche. Und doch wirkt sie bei jedem Stück wie ein ganz neuer Raum, nicht mehr wiederzuerkennen dank Zwischenwänden, Podesten, Schiebe-Elementen, Stoffen, Lichteffekten und Requisiten. Die Verwandlung braucht Zeit. So viel Zeit, dass Detlev Beaujean schon vor Wochen zur ersten Bauprobe nach Saarbrücken kam, um mit Hilfsmitteln wie Latten, Stoffen und vorhandenen Wänden auszuprobieren, ob das von ihm für "Phantasma" entworfene Bühnenbild im Staatstheater umsetzbar ist. Detlev Beaujean, Leiter der Ausstattungsabteilung am Theater Aachen und freier Bühnenbildner, hat eine genaue Vorstellung davon, wie sich die Bühne des Staatstheaters für Frank Nimsgern neuestes Musical "Phantasma" verwandeln soll. "Es wird acht sehr große Bilder geben", verrät Beaujean, der vom Staatstheater als Gastbühnenbildner für die Produktion gewonnen wurde. Für Detlev Beaujean ist es bereits das zweite Nimsgern-Musical: 2004 gestaltete er bereits das Bühnenbild für "Poe". "Es ist besonders spannend, ein Bühnenbild für eine Uraufführung zu gestalten", sagt der frühere Opernsänger, der eines Tages als Quereinsteiger begann, Bühnenbilder für Musiktheater und Opern zu entwerfen. Mit den Plänen für "Phantasma" begann Detlev Beaujean bereits Ende März. Immer in engem Austausch mit Regisseur Elmar Ottenthal. Denn im Fall von "Phantasma" galt es für Beaujean, "ein Bühnenbild zu entwerfen für ein Stück, das zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht fertig war". Ein gutes Bühnenbild muss für Detlev Beaujean "Spannung und einen Unterhaltungswert haben". Leere Bühnen mit minimalistischer Ausstattung sind Beaujeans Sache daher nicht. Sein Ziel ist es vielmehr, "Räume entstehen zu lassen". Für "Phantasma" gelte dies besonders. Von 1913 bis heute reicht die fantastische Geschichte, die Frank Nimsgern in seinem neuen Musical erzählt. Bühnenbildner Beaujean verleiht den einzelnen Stationen dieser musikalischen Zeitreise das passende Ambiente: Die elegante Verruchtheit des Moulin Rouge findet sich auf der Bühne ebenso wieder wie das New York des Andy Warhol oder die Londoner Szene der 1970er-Jahre. Noch existiert all dies nur im Modell. "Nach der Bauprobe wird das Bühnenbild in unseren Werkstätten gebaut. Welche Materialien verwendet werden und wie gebaut wird, wird für jedes einzelne Bauteil von den Werkstattvorständen besprochen", erklärt Christian Held. Er arbeitet als Ausstattungsassistent am Staatstheater und bildet das Bindeglied zwischen Gast-Bühnenbildner und hiesigen Werkstätten. "Eine Inszenierung am Theater ist Teamarbeit", sagt Beaujean, der in den nächsten Monaten regelmäßig zu Arbeitstreffen nach Saarbrücken kommt. "Ab 15. September, wenn die Proben beginnen, werde ich besonders häufig hier sein, die letzten zwei Wochen vor der Premiere bin ich ganz in Saarbrücken", so Beaujean. "Eine Inszenierung am Theaterist Teamarbeit."Detlev Beaujean

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