Big, Bigger – Big Eppel

Elf Jahre lang ist darüber geredet worden, ist die Finanzierung geprüft, der Bedarf abgecheckt worden. Im August 2001 dann war es so weit: An der Stelle des abgerissenen alten Kulturhauses wurde der Grundstein gelegt für das neue Kultur- und Kongresszentrum.

Insgesamt 12,8 Millionen teuer sollte es werden, das neue Wahrzeichen der Gemeinde. Die musste selbst 6,5 Millionen davon aufbringen, der Rest waren Zuschüsse. Nur 18 Monate Bauzeit hat es gebraucht, dann konnte die Feuertaufe stattfinden. Am 11. Januar 2003 zum Neujahrsempfang konnte der damalige Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz erstmals in das neue Gebäude bitten. Er und der in Eppelborn lebende damalige Ministerpräsident Peter Müller hielten die Eröffnungsreden. 1200 Einladungen waren verschickt worden. Der Empfang läutete das dreiwöchige Eröffnungsprogramm ein. Dem Neujahrsempfang war ein Tag der offenen Tür gefolgt. Bei einem bunten Rahmenprogramm mit Jazz-Matinee und Eddi Zauberfinger konnten die Eppelborner das neue Schmuckstück der Gemeinde unter die Lupe nehmen. Ab diesem Zeitpunkt steht der Big Eppel offen für Vereine, Organisationen, Privatpersonen und Gewerbetreibende: Der große Saal mit seinen 475 Quadratmetern, zwei Nebenräume mit 72 beziehungsweise 69 Quadratmetern, das Foyer mit über 150 Quadratmetern und das Koßmann-Forum mit rund 100 Quadratmetern. Seinen Namen hat das Kultur- und Kongresszentrum übrigens durch einen Wettbewerb bekommen. Dazu hatte die Gemeinde aufgerufen, die Kulturhaus-Kommission, die während der gesamten Bauphase viele Einzelentscheidungen gefällt hatte, wählte schließlich aus über 100 Vorschlägen aus. Nach langer Diskussion blieben drei Vorschläge übrig: Big Eppel, Cult-Eppeal und Epoche. In geheimer Abstimmung entschieden sich im November 2002 sieben der zwölf abstimmungsberechtigten Personen für Big Eppel. Wie eine Umfrage der Saarbrücker Zeitung dazu ergab, fand die Mehrheit der Befragten den Namen originell und durchaus mit Wiedererkennungswert und Verbindung zu Eppelborn. Manch einem war er zu ausländisch. Kaum hatte der Big Eppel seinen Namen erhalten, bekam er das vor die Nase gesetzt, was seinen größten Wiederkennungswert ausmacht: Die über sieben Meter hohe Skulptur von Eberhardt Killguss fand ihren Platz vorm Haupteingang. Vier Stunden musste die Straße am Europaplatz einseitig gesperrt werden, damit das stählerne Wahrzeichen mittels eines Riesenkranes aufgestellt und in einem mächtigen Betonfundament verankert und eingegossen werden konnte. Die Personensilhouette wird gekrönt von acht unterschiedlich großen stählernen bunten Ringen, die die acht Gemeindebezirke symbolisieren sollen. 14 Tonnen wiegt das gesamte Stahlensemble, das mehrere Sponsoren finanziert haben. Das Material war, wie Lutz in seiner Rede betonte, gewählt worden, um an die saarländische Geschichte in der Montanindustrie zu erinnern. Über zehn Jahre später hat sich der Big Eppel längst als Kulturzentrum etabliert. Viele Veranstaltungen haben hier stattgefunden, von Messen wie der Spielemesse über Tagungen bis hin natürlich zu jeder Menge Kultur. Von Konstantin Wecker über Comedians wie Abdelkarim bis hin zu großen Musical-Inszenierungen wird die große Halle gefüllt. Eine Woche lang ist das Jubiläum mit einem ganz besonderen Programm gefeiert worden, das noch einmal die Bandbreite der Möglichkeiten aufzeigte. Auch für große Privat- oder Firmenveranstaltungen ist das Zentrum beliebt und gerne genutzt. Herr über das Gebäude ist Heiko Girnus. Über ihn gibt es auch Infos rund um Vermietung, Telefon (0 68 81) 8 96 06 86.

Zum Thema:

In ZahlenPlanungszeitraum: elf JahreBauzeit: 18 MonateKosten: 12,8 Millionen Euro, davon 6,5 von der GemeindeGesamtgröße: 5500 qmRäume: Saal 475 qm, Nebenraum 172 qm, Nebenraum 269 qm, Foyer, über 150 qm, Koßmann-Forum rund 100 qm. Dazu Künstlergarderobe, Toiletten, Stuhllager, Lagerräume.Bühne: 99 qm mit Erweiterungsmöglichkeit (Catwalk), Bühnenzugang auch über Gala-Treppe, Verfolgungsscheinwerfer, Leinwand, Mikrofone, VideokameraParken: 120 Plätze am Haus, mehr als 300 im 500-Meter-Umkreis Belegung: Bislang weit über 100 000 (Kultur-)Besucher, von 182 Belegungen in 2003 für Saal und Nebenräume gestiegen auf rund 300 in 2013. Stahlensemble: über 7 Meter hoch, 14 Tonnen

Zum Thema:

Auf einen BlickDer Big Eppel ist Kultur- und Kongresszentrum. Kostenlose Parkplätze und zentrale Lage im Land machen ihn als Tagungszentrum beliebt. Der Big Eppel liegt am Europaplatz. Früher war hier das alte Kulturzentrum. Mittlerweile finden hier Parteitage, Schulungen, Generalversammlungen und Produktpräsentationen statt. Bei Künstlern hat der Big Eppel sich ebenfalls längst einen Namen gemacht. Hier waren beispielsweise schon: Konstantin Wecker, Katja Riemann, Bülent Ceylan, Maddin Schneider, Gaby Köster, Mirja Boes, Fire of Dance, Stefan Sulke, Hans-Werner Olm und Mickie Krause. Mit Kanzlerin Angela Merkel und dem Generalbundesanwalt war auch schon Politprominenz vor Ort.Nächste Veranstaltung: 17. Oktober, 20 Uhr, Abdelkarim, "Zwischen Ghetto und Germanen".

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