Bierbach, Homburg statt England

Bierbach. Die Theatergruppe "Mächtig viel Theater" begeisterte am Freitag und Samstag in der Pirminiushalle Bierbach mit der Premiere von "Taxi Taxi" nach der Komödie "Lügen haben junge Beine" von Ray Cooney. Diese englische Boulevardkomödie wurde auf saarländische Verhältnisse abgeändert, die Handlung wurde nach Bierbach und Homburg verlegt

Bierbach. Die Theatergruppe "Mächtig viel Theater" begeisterte am Freitag und Samstag in der Pirminiushalle Bierbach mit der Premiere von "Taxi Taxi" nach der Komödie "Lügen haben junge Beine" von Ray Cooney. Diese englische Boulevardkomödie wurde auf saarländische Verhältnisse abgeändert, die Handlung wurde nach Bierbach und Homburg verlegt. Taxifahrer Klaus Dieter Schneider lebt in Homburg mit seiner Frau Romy und Sohn Tom, allerdings lebt er auch in Bierbach mit seiner Frau Thea und Tochter Franziska.

18 Jahre gut gegangen

Alles ist 18 Jahre lang gut gegangen, keine Familie weiß von der anderen. Bis die beiden Kinder sich im Internet kennen lernen und ein Date beschließen, von dem die Eltern, allen voran der Vater, etwas zu spät erfahren... Nun beginnt für den Taxifahrer ein höllischer Tag, an dem es gilt, alles zu tun, um dieses Treffen zu verhindern. Unterstützt wird er dabei von seinem Bierbacher Untermieter und besten Freund Bernd Lang. Der muss sich bis zum Nervenzusammenbruch verausgaben, um Ausreden für jeden, der grade mal in Bierbach zur Tür hereinspaziert, zu erfinden und die Ehefrau Thea in Bierbach in Schach zu halten. Ständig müssen irgendwelche Personen in irgendwelchen Zimmern eingeschlossen werden, damit sie nicht zu ungünstigen Zeitpunkten in das Wohnzimmer, in dem die Handlung spielt, zurückkommen. Und dann kommt noch der senile Vater von Bernd Lang ins Spiel, der mit seinem Sohn in Urlaub fahren wollte. Er tut noch sein Übriges, um die Situation zu verwirren. Sohn Tom aus Homburg kommt plötzlich nach Bierbach, während sein Vater sich dort mit Freund Bernd berät, da muss sich der Taxifahrer dann auch mal tot stellen und bedecken lassen wie eine Leiche. Und wenn Tochter Franziska aus Bierbach in Homburg bei Ehefrau Romy in einer anderen Situation auftaucht, wird er schon mal zur wandelnden Stehlampe... Letztendlich hat sich - nach einer überraschenden Schlusspointe - die ganze Geschichte zum Guten gewendet, die Kinder können nun ihre Internet- Bekanntschaft vertiefen, Klaus Dieter Schneider kommt nicht wegen Bigamie in den Knast, Freund Bernd kann endlich mit seinem Vater in den wohlverdienten Urlaub an die Nordsee fahren.

Die hervorragende Leistung der Schauspieler wurde vom Publikum denn auch entsprechend gewürdigt. Bereits als das Bühnenbild und die Bühnensituation vor Beginn der Vorführung den Zuschauern erklärt wurden, waren diese schon gut gelaunt mit ins Geschehen eingestiegen.

Als Franziska und Tom (hervorragend gespielt von den Bühnenneulingen Sabrina Kipper und Frank Schuler) mit ihren Müttern Thea und Romy (wie immer souverän gespielt: Martina Oster und Annette Motsch) zu Beginn der Vorstellung mit ihren synchron gesprochenen Texten loslegten, waren die Lacher auf ihrer Seite. Ehemann Klaus Dieter und Untermieter Bernd Lang ((super Vorstellung von Michael Brengel und Thomas Schuler) überzeugten in ihrer Darstellung von dramatischer Hilflosigkeit und gleichzeitiger Raffinesse im Ausreden erfinden. Und der Vater von Bernd Lang (prima dargestellt von Eckhard Geißel) gab dem ganzen Chaos noch den letzten Schliff. red

Diese Komödie ist noch zwei Mal zu sehen: am 19. November um 20 Uhr in der Bliesgau-Festhalle in Blieskastel (Karten beim Verkehrsbüro Blieskastel erhältlich), sowie im Rahmen der "Gersheimer Theaterwochen" 2012 am 7. Januar in Gersheim (Karten erhältlich beim Kulturamt Gersheim) Weitere Informationen unter www.mvt-bierbach.de.

Auf einen Blick

Die Schauspieler: Michael Brengel, Martina Oster, Annette Motsch, Thomas Schuler, Sabrina Kipper, Frank Schuler, Eckhard Geißel.

Souffleuse: Monika Schuler. Maske: Barbara Sonntag. Regie: Angelika Wemmert und Friedhelm Nowak. Bühnenbau: Jürgen Oster. Technik und Organisation: Familie M. Risch. red

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