Biene Maja fliegt über die Bühne

Gräfinthal. Generationen von Kindern, inzwischen längst erwachsen, kennen sie: die Biene Maja und ihre Freunde. Mit Mama und Papa, Oma und Opa waren die jungen Zuschauer zwischen eins und 13 gekommen, Eis schleckend, Würste und Chips verputzend, mit Cola und Limo gegen den Durst ausgerüstet

 Maja wurde bei der Premiere gespielt von Melanie Wieczorek, ihr müder Freund Willi von Dirk Kaub. Foto: Becker&Bredel

Maja wurde bei der Premiere gespielt von Melanie Wieczorek, ihr müder Freund Willi von Dirk Kaub. Foto: Becker&Bredel

Gräfinthal. Generationen von Kindern, inzwischen längst erwachsen, kennen sie: die Biene Maja und ihre Freunde. Mit Mama und Papa, Oma und Opa waren die jungen Zuschauer zwischen eins und 13 gekommen, Eis schleckend, Würste und Chips verputzend, mit Cola und Limo gegen den Durst ausgerüstet. Erwartungsvoll sahen sie der Premiere des jüngsten Kinderstückes auf der Naturbühne Gräfinthal entgegen, der Biene Maja. Schon vor der Aufführung gab es vieles zu sehen, denn wie immer hatten die Theatermacher für schöne und fantasievolle Kulissen gesorgt. Dass sich dann auch die Erwachsenen während des Spiels nicht langweilten, war den vielen lustigen und witzigen Passagen und Szenen zu verdanken, den Wortspielen und nicht zuletzt Darstellern wie dem des Willi, der immer müden Arbeitsbiene. Am Premierennachmittag, dem vergangenen Samstag, war es Dirk Kaub, der den Willi auf köstliche Weise spielte. Wie er sich, schmollend und widerstrebend, von der kessen Maja (Melanie Wieczoreck) überreden ließ, sich auf mitunter gefährliche Abenteuer einzulassen, wo er doch eigentlich nur auf der Suche nach einem gemütlichen Schlafplätzchen war, das sicherte ihm garantiert einen Platz in vielen Kinderherzen. Hohe Sprünge machte Flip, der Grashüpfer (Michael Nagel), der in seinem glänzend grün-blau schillernden Kostüm reichlich bizarr und exotisch wirkte. Eher betulich und bodenständig wirkte Peppi, der Rosenkäfer (Monika Weller). Und Kurt, der Mistkäfer (Manuel Fillgraff) schien geradewegs aus der Unterwelt auf die Naturbühne gekommen zu sein. Herrlich, wie er mit seiner Mistgabel immer wieder sein ureigenes Biotop, den Misthaufen, umgrub. Süß und anmutig die kleinen Falter (oder waren es Elfen?), die Ringelreihen tanzten. Ein bisschen Furcht erregend war sicher Thekla, die Spinne (Alexandra Grandjean), die mit ihrer spitzen Karottennase und dem schwarzen Outfit an die gefährliche, bucklige Hexe aus dem Märchen erinnerte. Wie sie hinter ihrem gewaltigen Spinnennetz auf Beute lauerte und beinahe die naive und leichtsinnige Biene Maja zum Abendessen verspeist hätte, das bescherte so manche Gruselmomente. Doch glücklicherweise gelang es Majas Freunden mit vereinten Kräften, das wehrlose Bienchen aus den Fängen der Spinne zu befreien. Gefährlich wurde es dann aber auch für das gesamte Bienenvolk, als die Horde der wilden Hornissen es ausrauben und vernichten wollte. Als diese riesigen gelb-schwarzen Insekten mit ihren spitzen Speeren auf die Biene stürmten, da zuckte auch so mancher Erwachsene ein bisschen zusammen. Doch dank der mutigen Maja und ihrer Freunde, und unterstützt von dem militärisch exerzierenden Ameisenvolk ("Ay, ay, Sir, jawohl, Chef!" parierten die Ameisen-Soldaten die Befehle ihres Kommandanten), gelang es, den Angriff der Hornissen abzuwehren. Am Ende war alles gut, Hornissen besiegt, Bienenwelt in Ordnung, Käfer, Grashüpfer, Falter einträchtig und zufrieden. Großer Applaus belohnte die Darsteller, die ihre Feuerprobe bestanden hatten. "Zu 98 Prozent bin ich zufrieden mit der Aufführung. Nur ein paar wenige Dinge gilt es noch zu verbessern", erklärte Spielleiterin Gudrun Zapp. Zwar waren mit rund 300 Zuschauern die Ränge bei weitem nicht voll besetzt, vielleicht auch wegen des kühlen Wetters, doch das nahmen die Verantwortlichen vom Kulturverein mit Gelassenheit. Schließlich hat die Saison erst begonnen und Biene Maja wird diesen Sommer noch oft über die Bühne fliegen.

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