Betrügerischer Zusteller verdirbt die Bilanz

St. Wendel. Der Landkreis St.Wendel bleibt der sicherste Landkreis im Saarland - "und das mit Abstand", wie der Leiter des Polizeibezirks St. Wendel Ralf Barrois hervorhebt. Das belegt die von ihm jetzt vorgelegte Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2007

St. Wendel. Der Landkreis St.Wendel bleibt der sicherste Landkreis im Saarland - "und das mit Abstand", wie der Leiter des Polizeibezirks St. Wendel Ralf Barrois hervorhebt. Das belegt die von ihm jetzt vorgelegte Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2007. Danach liegt die so genannte Häufigkeitszahl, die - auf 100000 Einwohner hochgerechnet - die Wahrscheinlichkeit ausdrückt, Opfer von Straftaten zu werden, mit 4778 für den Landkreis St.Wendel deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 7076. Die Nachbarkreise Neunkirchen und Merzig-Wadern kommen im vergangenen Jahr auf Häufigkeitszahlen von 6557 beziehungsweise 5764, die Landeshauptstadt gar auf 9209. Gleichwohl muss der Landkreis St. Wendel einen leichten Anstieg bei den erfassten Delikten um 86 auf 4457 im Vergleich zu 2006 hinnehmen, wo "nur" 4371 Vergehen registriert wurden. Obwohl sie in den Gemeinden Freisen, Oberthal, Tholey und Marpingen weniger wurden und ihre Zahl in den Gemeinden Namborn und Nohfelden nahezu konstant blieb. Vor allem Nonnweiler, wo die Straftaten von 396 in 2006 auf 690 in 2007 um 74,2 Prozent hochschnellten, ist hier ein Schlag ins Kontor. Verantwortlich dafür war laut Barrois eine Betrugsserie in Nonnweiler, wo ein Paketzusteller in 330 Fällen Sendungen unterschlagen und dadurch ein Schaden von rund 28000 Euro verursacht haben soll. Was sich in der Statistik drastisch auf die Zahl der Vermögensdelikte auswirkte, die von 656 Fällen in 2006 um satte 47,6 Prozent auf 968 Fälle in 2007 anstiegt.Ein, wie es der Polizeichef ausdrückt, "deutlicher Anstieg" ist auch bei den Gewaltdelikten wie Körperverletzung und Raub zu verzeichnen. Hier musste die Polizei im Vergleich zum Vorjahr 39 Mal öfter eingreifen. Auch gab es mehr Sachbeschädigungen, vor allem Schmierereien an Hauswänden. Als positiv bewertet der Leiter des Polizeibezirks die rückläufige Entwicklung von schweren Diebstählen von Kfz und aus Kfz, was Barrois nicht nur auf die verbesserte Sicherheitstechnik, sondern auch auf die Präsenz seiner Kollegen zurückführt. "Unsere Beamten waren offenbar zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort", sagt der Polizeichef. "Damit bewährt sich - und nicht nur in Sachen Kfz-Diebstähle - der vor über einem Jahr von uns eingeschlagene Weg, Präsenz zu zeigen und potenziellen Tätern gar nicht erst eine Gelegenheit zu geben, zum Zuge zu kommen." Und jene, die es dennoch schaffen, kommen immer seltener ungeschoren davon. Denn auch die Aufklärungsquote von Straftaten ist im Kreis St. Wendel gestiegen - im Durchschnitt von 52 Prozent in 2006 auf 56 Prozent in 2007. Beispielsweise werden ein Drittel aller Diebstähle aufgeklärt und 87 Prozent aller Betrügereien.

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