Besuch aus dem fernen Japan

Ludweiler. Bereits zum 38. Mal findet in diesem Jahr der Deutsch-Japanische Sportjugend-Simultanausstausch statt. Mehr als 80 japanische Jugendliche sind hierzu für drei Wochen nach Deutschland gereisen. Für sechs von ihnen ging es direkt ins Saarland und nach Rheinland-Pfalz

Ludweiler. Bereits zum 38. Mal findet in diesem Jahr der Deutsch-Japanische Sportjugend-Simultanausstausch statt. Mehr als 80 japanische Jugendliche sind hierzu für drei Wochen nach Deutschland gereisen. Für sechs von ihnen ging es direkt ins Saarland und nach Rheinland-Pfalz. Betreut hat die Reisegruppe, der außer den sechs Jugendlichen noch Gruppenleiter Kazuki Kudo und die Dolmetscherin Verena angehören, der 23-jährigen Christian Henry, der diesen Jugendaustausch innerhalb des Regionalprogramms der Saarländischen Sportjugend mit organisierte.Ludweiler und Püttlinger Familien mit gleichaltrigen Kindern haben die 15- bis 17-jährigen Schüler aufgenommen. "Am Anfang war die Verständigung ganz schön schwer", fand die 14-jährige Annika Henry, die in der 16-jährigen Ai Kawada schnell eine Freundin fand. "In Englisch ging es einigermaßen und mit Händen und Füßen immer", lacht die Schülerin des Warndtgymnasiums. Begeistert vom neuen Zimmergenossen auf Zeit, dem 16-jährigen Naoto Hirota, war auch der 12-jährige Lennart Lange. Lennart ist stolz, auf Japanisch schon bis zehn zählen und mit Stäbchen essen zu können, Naoto hingegen lernt schnell europäische Esstechnik mit Messer und Gabel, und beide verbringen einträchtig ihre Freizeit beim Basketballspielen oder Einradfahren.

Hin und weg sind die japanischen Freunde über die Größe der deutschen Häuser: "Bei uns in Japan leben viel mehr Menschen auf engem Raum zusammen", dolmetscht Verena, die ein Auslandsjahr in Japan absolviert hat und nun Simultan-Dolmetscherin studiert. Auch vom deutschen Essen sind die japanischen Gäste begeistert, während es "bei uns fast immer nur zu allem Reis gibt", erzählt Izumi Tezuka, die mit Naoto bei einer Ludweiler Familie wohnt.

Dicht gedrängt das Programm, das die Saarländische Sportjugend bereit hält: Dazu gehören eine Walderlebnistour, der gemeinsame Erwerb des Sportabzeichens in Leichtathletik und Schwimmen, wo bei Delphin Püttlingen trainiert werden darf. Ludweiler und Völklinger Bezüge gab es bei der Besichtigung des Wasserwerks im Werbelner Bachtal oder des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Krönender Abschluss der Woche war die Sayonaraparty an der Sportschule in Saarbrücken. Nach einem echtem japanischen Essen führten zuerst die Gäste im traditionellen Kimono japanische Tänze vor; die deutschen Freunde wollten nicht nachstehen, und am Ende bevölkerten deutsche und japanische Jugendliche samt Eltern zusammen die Tanzfläche. Tränenreich dann der Abschied am Samstagmorgen, als die Japaner Richtung Rheinland-Pfalz starteten, wo die japanische Delegation in die Obhut der Sportjugend Rheinland-Pfalz entlassen wird. Abschluss wird ein dreitägiger Aufenthalt in Berlin sein. Ein Abschied nur auf Zeit, Christian und Annika Henry und viele andere haben vor, irgendwann nach Japan zum Gegenbesuch zu starten.

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