Beste Stimmung herrschte auf der neuen Strecke

Blieskastel. Man sagt dem "Bürgermeister der Lebkuchenherzen" Elmar Becker nach, ein gutes Netzwerk zu haben und beste Beziehungen. Aber bisher unbekannt war, dass der hohe Präsident der Blieskasteler Karnevalsgesellschaft (BKG) auch einen guten Draht zu Petrus hat: Jedenfalls lachte der Himmel über Blieskastel, als sich kurz nach 14 Uhr am Sonntag der 49

 Auf neuer Strecke schlängelte sich am Sonntag ein Riesen-Fastnachtsumzug durch Blieskastel. Hier die Turnerfrauen aus Lautzkirchen mit ihrem "Rondo Veniziano". Fotos: Erich Schwarz

Auf neuer Strecke schlängelte sich am Sonntag ein Riesen-Fastnachtsumzug durch Blieskastel. Hier die Turnerfrauen aus Lautzkirchen mit ihrem "Rondo Veniziano". Fotos: Erich Schwarz



Blieskastel. Man sagt dem "Bürgermeister der Lebkuchenherzen" Elmar Becker nach, ein gutes Netzwerk zu haben und beste Beziehungen. Aber bisher unbekannt war, dass der hohe Präsident der Blieskasteler Karnevalsgesellschaft (BKG) auch einen guten Draht zu Petrus hat: Jedenfalls lachte der Himmel über Blieskastel, als sich kurz nach 14 Uhr am Sonntag der 49. Blieskasteler Fastnachtsumzug in Bewegung setzte.Die Streckenführung des Zuges war immer noch in aller Munde, schon am Samstagmorgen um sieben wurde in der Lautzkircher Metzgerei über den Boykott des närrischen Spektakels diskutiert. Aus "Sicherheitsgründen" wurde der Umzug verkürzt, Lautzkirchen blieb außen vor. Was offensichtlich viele Lautzkircher tatsächlich mit einem Umzugsboykott quittierten. An einigen Häusern waren sogar Protesttransparente aufgehängt. Aber der guten Stimmung tat das keinen Abbruch, da wurde getanzt und geschunkelt, gesungen und geküsst, die Narren waren bestens aufgelegt.

Etwa 50 Zugnummern nahmen ihren Weg vom Industriegebiet in der Florianstraße, entlang am früheren Bahnhof um dann auf die "normale" Umzugsstrecke in der Bliesgaustraße einzubiegen, von wo dann der klassische Umzugsweg bis hinter den Paradeplatz genommen wurde.

Mit dabei eine große Anzahl von Musikkapellen aus den Stadtteilen, aber auch viele Musikgruppen aus anderen Städten oder Gemeinden, meist schon seit Jahren mit beim Blieskasteler Zug dabei. Aber auch die Anzahl der Wagen mit lauter, fetziger Discomusik nimmt immer mehr zu. Insgesamt lebt der Zug vom großen Engagement der BKG, die für den Umzug als Verein verantwortlich ist. Aber auch die närrischen Freunde aus den Stadtteilen und den weiteren Fastnachtsvereinen aus den einzelnen Umlandgemeinden sind eine feste Größe. Zu den Stammgästen etwa gehören die Bierbacher Kerbcher, die immer eine riesengroße Abordnung stellen, aber auch die Pulverblättcher aus Blickweiler, die närrischen Brenschelbacher, Böckweiler Turner oder Webenheimer Gymnastikfrauen, um nur ein paar wenige zu nennen, die immer beim Blieskasteler Zug mitmachen. Ein toller Anblick auch das Piratenschiff der Gersheimer Feuerwehr, an dem man über drei Monate gearbeitet hatte.

Die Zahl der großen Prunkwagen indes blieb überschaubar, wie in den Jahren zuvor waren die vielen Fußgruppen das Salz in der närrischen Suppe. Besonders toll die Kostüme etwa der Alschbacher Jochnächel, die sogar einen überdimensionalen Jochnachel mitführten. Schön anzusehen und mit ganz viel Liebe zum Detail auch wieder die Lautzkircher Turnerinnen als Rondo Veniziano.

 Eine Gruppe von 40 kleinen und großen Kannibalen war aus Brenschelbach nach Blieskastel gekommen.

Eine Gruppe von 40 kleinen und großen Kannibalen war aus Brenschelbach nach Blieskastel gekommen.

 Farbtupfer gab's zuhauf: Ein Blumenmädchen vom Blieskasteler Von-der-Leyen-Gymnasium.

Farbtupfer gab's zuhauf: Ein Blumenmädchen vom Blieskasteler Von-der-Leyen-Gymnasium.

Originell die Truppe der Karnevalsgesellschaft Brenschelbach, die mit 40 zum Teil noch sehr kleinen Kannibalen zum Blieskasteler Zug gekommen waren. Lautstark natürlich auch wieder die Bierbacher, die mit dem Fanfarenzug der Feuerwehr und der Kultband Käsfies gleich zwei Musikgruppen mit im Zug hatten. "Wir sind mit über 90 Akteuren dabei", konnte Kebscher-Präsident Wolfgang Westphal festhalten. Festzuhalten ist als Fazit auch, dass der Zug nicht schneller vorankam, als in den Jahren zuvor. Nicht allez hopp, sondern allez stopp sei wohl der Schlachtruf des Zuges, meinte da ein Zuschauer, etwas genervt wegen der Zähflüssigkeit. Aber es wurde sowieso mit der neuen Route nur gehadert: "Die Umzugsstrecke wurde uns gekürzt, die Politik der Umzug ins Unglück stürzt", stand da auf dem Wagen des Elferrates der BKG holprig gereimt. Wer es noch nicht wusste: Bei aller Fröhlichkeit bleibt auch die Fastnacht für viele immer eine sehr ernste Angelegenheit. Nix wie druff!!! ers

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