Besonderes Gütesiegel fürs Oberlinhaus

Dudweiler. "Eine multikulturelle Einrichtung mit dem Schwerpunkt auf interkultureller Erziehung", so beschreibt Stephanie Weber, die Leiterin der Kindertagesstätte (Kita) Oberlinhaus, ihre Einrichtung. Die Kita ist eine der 26 Kitas, denen die Bundesvereinigung "Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder" das "Gütesiegel Beta" verliehen hat

 Die Jungen und Mädchen des Oberlinhauses freuen sich mit den Erzieherinnen über das Gütesiegel "Beta". Foto: Nadine Schneider

Die Jungen und Mädchen des Oberlinhauses freuen sich mit den Erzieherinnen über das Gütesiegel "Beta". Foto: Nadine Schneider

Dudweiler. "Eine multikulturelle Einrichtung mit dem Schwerpunkt auf interkultureller Erziehung", so beschreibt Stephanie Weber, die Leiterin der Kindertagesstätte (Kita) Oberlinhaus, ihre Einrichtung. Die Kita ist eine der 26 Kitas, denen die Bundesvereinigung "Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder" das "Gütesiegel Beta" verliehen hat. Dreieinhalb Jahre haben die teilnehmenden Kindergärten ein verbindliches Qualitätshandbuch entwickelt. Dieses soll die verschiedenen Prozesse in den Einrichtungen vereinheitlichen und verbessern. Trotzdem kann jede Kita ihr eigenes Profil beibehalten und dafür spezifische Verfahren gebrauchen. "Je nach Einzugsgebiet werden an die Kindergärten andere Ansprüche gestellt", sagt Weber.Im Oberlinhaus befinden sich 75 Kinder aus neun verschiedenen Nationen, da komme es in erste Linie auf die Verständigung an. Durch den Austausch mit anderen Kindergärten habe man viele Dokumente und mit den Kindern geführte Interviews in andere Sprachen übersetzen können.

Neben der Sprachförderung legen die acht Erzieherinnen auch Wert auf die Mitbestimmung der Kinder. Dafür findet einmal in der Woche eine Kinderkonferenz statt, in der die Kleinen bestimmen können, was in der jeweiligen Woche stattfindet. Außerdem dürfe jedes Kind selbst entscheiden, was es am Morgen alles machen möchte. Dabei haben sie die Wahl zwischen vier verschiedenen Räumen, die in verschiedene Bildungsbereiche eingeteilt sind. "Die Räume dienen uns als dritter Erzieher", erklärt die Leiterin, "sie sind aus Schlüsselsituationen entwickelt worden, je nachdem, was unsere Kinder gerade benötigen". So können sie sich in der Werkstatt mit Computerecke, Schreib- und Malmaterialien kreativ ausleben. In der "Villa Kunterbunt" besteht die Möglichkeit, etwa im Spiegelhäuschen die Sinne zu erweitern und taktile Fähigkeiten (Tastempfindungen) zu trainieren.

Bis zu zehn Kinder dürfen sich jeweils in der Turnhalle austoben. Die dafür geltenden Regeln seien zusammen mit den Kindern erarbeitet worden. "Wir sprechen die Regeln mit den Kindern durch und trauen ihnen auch zu, dass sie sich an diese halten", erklärt Erzieherin Michaela Brachmann, "die Größeren dürfen deshalb alleine spielen, da geht dann ab und zu eine Erzieherin nachsehen". Auch im Weltraum-Zimmer werde viel Wert auf Eigenständigkeit gelegt. Dort gibt es neben den Möglichkeiten zu puzzeln oder kreativ zu bauen eine Laborecke. In dieser können sich die Kinder unter Anleitung ein Diplom erarbeiten und dürfen dann eigene Versuche machen.

"Durch die vielen Mitbestimmungsmöglichkeiten versuchen wir, alle Kinder mit einzubeziehen und für Chancengleichheit zu sorgen", sagt abschließend Stephanie Weber.

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