Beim Schlaganfall kann es nicht schnell genug gehen

Homburg. Die Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums hat seit November 2008 einen Schlaganfall-Rettungswagen (Mobile Stroke Unit) im Einsatz. Diese einzigartige Mobile Stroke Unit beherbergt einen Computertomographen und Laborgeräte, die für die Diagnostik des Schlaganfalls unentbehrlich sind

 Professor Klaus Fassbender (zweiter von links) und sein Team in der Neurologie. Foto: UKS/SZ

Professor Klaus Fassbender (zweiter von links) und sein Team in der Neurologie. Foto: UKS/SZ

Homburg. Die Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums hat seit November 2008 einen Schlaganfall-Rettungswagen (Mobile Stroke Unit) im Einsatz. Diese einzigartige Mobile Stroke Unit beherbergt einen Computertomographen und Laborgeräte, die für die Diagnostik des Schlaganfalls unentbehrlich sind. Das Besondere daran ist, dass Patienten keine Zeit für den Transport in die Klinik verlieren, da bereits vor Ort eine Diagnose ge stellt und dann auch eine Behandlung eingeleitet werden kann. Morgen kann die Mobile Stroke Unit vor Gebäude 90 des Universitätsklinikums besichtigt werden. Mit einher geht auch eine klinische Studie über den Nutzen dieser neuen Einrichtung. In dieser Schlaganfallmanagement-Studie soll überprüft werden, inwieweit eine Schlaganfalldiagnostik am Ort des Auffindens des Patienten im Vergleich zur herkömmlichen Behandlung in der Klinik die Zeit bis zur Therapieentscheidung verkürzen kann. Da beim Schlaganfall die Zeit bis zur rettenden Therapie von größter Bedeutung ist, könnten durch diesen Ansatz zukünftig viele Patienten besser behandelt werden, sagt Professor Klaus Fassbender, Leiter der Klinik für Neurologie in Homburg. Dieses Projekt wird federführend durch die Neurologische Klinik des Universitätsklinikums in Kooperation mit der Neuroradiologischen Klinik, der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, dem Rettungszweckverband Saar, dem Roten Kreuz, Kreisverband Homburg und der Firma Meytec Werneuchen durchgeführt. Da dem Projekt im ganzen Land große Bedeutung zugemessen wird, kommt auch der Minister für Wirtschaft und Wissenschaft, Joachim Rippel, zum Auftakt am 22. Januar ans Klinikum. Zum Hintergrund: Es ist heute möglich, Blutgerinnsel in den Hirngefäßen durch eine sogenannte Lysetherapie aufzulösen. Das Gehirn kann dann wieder mit Blut versorgt werden. Allerdings kann die Lyse nur dann angewendet werden, wenn tatsächlich ein Blutgerinnsel der Hirnarterie den Schlaganfall verursacht hat. Nicht geeignet ist die Lyse bei einer Hirnblutung. Hier würde die Lysetherapie die Krankheit sogar verschlimmern. Die Unterscheidung der beiden Schlaganfallformen gelingt mit dem Computertomographen und wird künftig also schon auf dem Weg in die Klinik vorgenommen.Generell gilt bei Verdacht auf Schlaganfall: Sofort die Telefonnummer 19222 wählen. maa

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