Beim Jagdschloss hakt es immer noch

Großrosseln/ Völklingen. Mit den Projekten, die den Warndt mit Hilfe des europäischen Leader-Förderprogramms voranbringen sollen, geht es Schritt um Schritt weiter. Und die Gemeinde Großrosseln mischt dabei eifrig mit. Unabhängig davon, dass der Rat im Haushalt 2012 Ausgaben für Leader-Projekte gestrichen hat

Großrosseln/ Völklingen. Mit den Projekten, die den Warndt mit Hilfe des europäischen Leader-Förderprogramms voranbringen sollen, geht es Schritt um Schritt weiter. Und die Gemeinde Großrosseln mischt dabei eifrig mit. Unabhängig davon, dass der Rat im Haushalt 2012 Ausgaben für Leader-Projekte gestrichen hat. Denn es habe "Restmittel" aus dem Haushalt 2011 gegeben, sagt Jörg Dreistadt, Großrosseler Bürgermeister (SPD) und Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Warndt, im SZ-Gespräch. Dieses Geld fließe nun als kommunaler Eigenbeitrag in Projekte, für die es Leader-Zuschüsse gibt.Fertig geplant ist nach Dreistadts Auskunft die Umgestaltung des Rossseltalhallen-Vorplatzes, "das kann starten". Ähnlich steht es um die Neugestaltung des Festplatzes in Dorf im Warndt, insgesamt rund 300 000 Euro teuer. Losgehen soll es da mit einem neuen Brunnen und einer Außenbühne, das Projekt sei "sehr weit" und der Gesamtantrag gestellt. Die Bewilligung für die EU-Zuschüsse sei allerdings noch nicht da.

Für andere, kleinere Projekte liege sie vor, etwa für die Sanierung historischer Grabmäler in St. Nikolaus. Auch private Projekte - Ziegenzucht im Naßweiler Birkenhof, Gastronomie in der Gensbacher Mühle in Emmersweiler - seien auf dem Weg.

Problem aber, sagt Dreistadt mit einem Seufzer, sei nach wie vor das größte und wichtigste Vorhaben: die Sanierung und Neunutzung des Karlsbrunner Jagdschlosses. Da gebe es zwar grundsätzlich grünes Licht, Leader-Förderung sei dafür möglich. Aber, trotz ständiger Gespräche: "Es bewegt sich einfach nichts." Obwohl die Zeit dränge: Bis 2013 reicht der aktuelle Leader-Förderzeitraum, Ende 2014 müssen alle Zuschüsse abgerechnet sein. Bis Frühjahr, sagt Dreistadt, müsse unbedingt klar sein, wie das Land - als Schlosseigentümer - und potenzielle Partner sich einbringen wollen und wie man die Trägerschaft für das Ganze regele, "sonst schaffen wir das mit der Förderung gar nicht mehr". Aktueller Stand der Pläne sei, mit Hilfe eines privaten Partners im Mittelbau des Schlosses Gastronomie einzurichten. Der Südflügel soll Büros beherbergen, von der LAG über die Ortsvorsteherin bis zum Saarforst, der - wenngleich nur als Mieter - wieder einziehen wolle.

Wie es ab 2014 mit Leader weitergeht, sei noch offen, sagt Dreistadt; möglicherweise ändere Brüssel dann komplett den Regions-Zuschnitt - da müsse man abwarten. Bis jetzt ist Dreistadts Bilanz aber rundum positiv: "Leader hat im Warndt viel gebracht."

Die LAG Warndt lädt am Dienstag, 13. November, 18 Uhr, zur Mitgliederversammlung ins katholische Pfarrheim Dorf im Warndt, Forststraße 2, ein. Die Versammlung ist öffentlich.

lag-warndt.de

Foto: Jenal

Auf einen Blick

 Leader-Projekt Gensbacher Mühle in Emmersweiler: Hier soll bald Gastronomie für neue Belebung sorgen. Archivfoto: Jenal

Leader-Projekt Gensbacher Mühle in Emmersweiler: Hier soll bald Gastronomie für neue Belebung sorgen. Archivfoto: Jenal

"Leader" ist eine Abkürzung für "Liaison entre actions de dévéloppement de l'économie rurale", Vernetzung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Das Kunstwort bezeichnet ein Förderprogramm, das aus dem Agrarfonds der Europäischen Union finanziert wird. Im Saarland profitieren davon Bliesgau, Warndt und St. Wendeler Land. Insgesamt gibt es für den Zeitraum von 2007 bis 2013 rund 8,5 Millionen Euro Zuschüsse. dd

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