Beim Geburtstag ein "Ja" zur Verlobung

Zwei Jubilare, drei Laudatoren und mehrere Hundert Gäste hatten sich am Donnerstag Abend in der Saarbrücker Congresshalle versammelt. Offizieller Anlass waren die Geburtstage der alten FDP-Kämpen Werner Klumpp (80) und Horst Rehberger (70), also "150 Jahre gelebter Liberalismus", wie die FDP-Chefs Guido Westerwelle (Bund) und Christoph Hartmann (Land) freudig feststellten

Zwei Jubilare, drei Laudatoren und mehrere Hundert Gäste hatten sich am Donnerstag Abend in der Saarbrücker Congresshalle versammelt. Offizieller Anlass waren die Geburtstage der alten FDP-Kämpen Werner Klumpp (80) und Horst Rehberger (70), also "150 Jahre gelebter Liberalismus", wie die FDP-Chefs Guido Westerwelle (Bund) und Christoph Hartmann (Land) freudig feststellten. Inoffiziell wurden schon mal, nach guter alter Klumpp-Manier, künftige Koalitionen vorbereitet. Das gab prächtige Stimmung.

Auch der "Schwarze Peter" Müller war da. Normalerweise hat ein CDU-Ministerpräsident bei einer FDP-Feier ja nichts zu suchen, doch wie wichtig ihm dieser Termin war, zeigte schon sein staksiger Gang: Müller war morgens von einem Hexenschuss heimgesucht worden. Deshalb sagte er andere Verpflichtungen ab, den FDP-Termin aber wollte er auf keinen Fall sausen lassen - schließlich braucht die CDU nach der Landtagswahl 2009, wenn nicht noch ein Wunder geschieht, einen Partner. Müller, oh Wunder, war an diesem Abend besonders freundlich zum "lieben Christoph Hartmann" und zum "lieben Herrn Klumpp, der ja früher schon erfolgreich Koalitionen geschmiedet" habe. Das alte Schlitzohr Klumpp ließ sich nicht lumpen und sagte launig "im Prinzip Ja" zur Ehe mit den Schwarzen: Die "Verlobung" war damit besiegelt. Selbst "Jamaika" (CDU/FDP/Grüne) könne er sich vorstellen, meinte Klumpp, Hauptsache die roten Blutsbrüder kämen nicht zum Zuge. Müller schenkte den Geburtstagskindern übrigens selbst gelesenen "Kabinetts-Wein", und Westerwelle war perplex: "Das glaubt mir in Berlin kein Mensch, dass die Saar-Regierung dafür Zeit hat".

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