Bei Jochen Flackus prickelt es schon

Riegelsberg · Die Linke hätte ihn gerne zum Wirtschaftsminister gemacht, jetzt kämpft er für die Rechte der Opposition.

 Jochen Flackus Foto: U. Kirch

Jochen Flackus Foto: U. Kirch

Foto: U. Kirch

Ein paar Prozentpünktchen mehr für die SPD und die Linke, und Jochen Flackus wäre vielleicht bald der Wirtschaftsminister einer rot-roten Landesregierung. "Das hätte ich sehr gerne gemacht, wenn wir das Ministerium bekommen hätten", sagt Flackus, der für die Linke in den Landtag eingezogen ist. Nun ist er Parlamentarischer Geschäftsführer der siebenköpfigen Linken-Fraktion, also die rechte Hand von Fraktionschef Oskar Lafontaine. "Ich freue mich drauf, es prickelt", sagt der 62-Jährige aus Riegelsberg.

Flackus ist in der Landespolitik, obgleich zum ersten Mal im Landtag, kein Unbekannter. Zu SPD-Regierungszeiten, in den 80er und 90er Jahren, war er Büroleiter und Regierungssprecher des damaligen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine, später Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium und zuletzt kaufmännischer Geschäftsführer des landeseigenen Zentrums für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA). Flackus gehört der Linken seit 2009 an, nachdem er die SPD unter anderem wegen der Agenda 2010 verlassen hatte.

Im Landtag will er vor allem in der Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie in der Technologie- und Industriepolitik Schwerpunkte setzen. Diese Themen hatte in der Linksfraktion bis zur Landtagswahl Heinz Bierbaum beackert, der jedoch nicht mehr kandidierte.

Auf den Fraktionsmanager Flackus wartet nun eine besondere Herausforderung: Die große Koalition hat 41 der 51 Landtagssitze. "Es wird schwierig, Oppositionsarbeit zu machen", sagt Flackus, er macht sich da keine Illusionen. Allerdings will er durchsetzen, dass seine Fraktion finanziell und personell besser ausgestattet wird, um ihrem Kontrollauftrag besser nachkommen zu können. Eine Zusammenarbeit mit den drei AfD-Abgeordneten schließt er kategorisch aus: "Wir liegen kilometerweit auseinander."

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