Abfrage der Industrie- und Handelskammer Bedarf für internationale Schule liegt bei mehreren hundert Plätzen

Saarbrücken · Nach einer ersten Schätzung könnten mittelfristig 400 Plätze nötig sein. Im September soll der Standort feststehen.

Unternehmen und Wissenschaft haben für die in Saarbrücken geplante internationale Schule einen Bedarf von mehreren hundert Plätzen angemeldet. Eine Abfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) ergab nach Angaben von Geschäftsführer Mathias Hafner, dass die großen Unternehmen im Land kurzfristig einen Bedarf von 160 Plätzen und mittelfristig von 320 Plätzen sehen. Hafner nannte diese Zahl beachtlich. An der Abfrage hatten sich seinen Angaben zufolge 71 überwiegend große Unternehmen beteiligt, die zusammen 31 000 Beschäftigte aufweisen.

Das in der Gründung befindliche Helmholtz-Zentrum, das bis zum Jahr 2026 auf rund 800 IT-Wissenschaftler anwachsen soll, geht von einem mittelfristigen Bedarf von 60 bis 80 Plätzen in der internationalen Schule aus. Die Prognose sei etwas schwieriger als bei der IHK, weil sich das Zentrum erst in Aufbau befinde, sagte Sprecher Thorsten Klein. „Klar ist aber: Der Bedarf ist da und wird steigen.“

Der Chef des Helmholtz-Zentrums, Professor Michael Backes, hatte die Landesregierung im Frühjahr gebeten, die internationale Schule bereits ab dem Schuljahr 2019/20 einzurichten. Dies dürfte angesichts des organisatorischen Vorlaufs schwierig werden. „Beim Anwerben von Arbeitskräften aus dem Ausland taucht regelmäßig die Nachfrage nach einer englischsprachigen Bildungseinrichtung auf“, schrieb Backes. Er brachte ein Modell nach dem Vorbild des deutsch-luxemburgischen Schengen-Lyzeums ins Gespräch.

Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) hat bereits entschieden, dass die internationale Schule nach Saarbrücken kommt (auch St. Ingbert hatte Interesse gezeigt) und „eine öffentliche Schule mit einem modernen pädagogischen Ganztagskonzept“ werden soll. Den Schülern der Schule sollen alle deutschen Abschlüsse offen stehen. Welche internationalen Abschlüsse angeboten werden, wird geprüft. Die Schule soll Betreuungs- und Unterrichtsangebote von der Grundschule bis zum Abitur anbieten. Wie eine Sprecherin des Bildungsministeriums der SZ mitteilte, soll im September das pädagogische Konzept stehen. Dann soll auch geklärt sein, wohin in Saarbrücken die Schule kommt.

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