Baumwollspinnerei soll die Innenstadt stärken

Man wird das Gefühl nicht los: Nach einem Schritt vorwärts kehrt wieder Stille ein beim Projekt Baumwollspinnerei. Das Kreisgutachten liegt vor, die Verträge sollen bald unterschrieben werden. Aber wann beginnen die Bauarbeiten an der Wollspinnerei?Ruck: Wir sind jetzt in einer Phase, in der ein neuer Akteur eine ganz wichtige Rolle spielt: das Generalbauunternehmen

Man wird das Gefühl nicht los: Nach einem Schritt vorwärts kehrt wieder Stille ein beim Projekt Baumwollspinnerei. Das Kreisgutachten liegt vor, die Verträge sollen bald unterschrieben werden. Aber wann beginnen die Bauarbeiten an der Wollspinnerei?Ruck: Wir sind jetzt in einer Phase, in der ein neuer Akteur eine ganz wichtige Rolle spielt: das Generalbauunternehmen. Noch ist kein Unternehmen beauftragt. Aber es ist ein Gespräch mit den Verantwortlichen im Rathaus, Herrn Deller und den Vertretern des Generalunternehmens geplant. Dabei wird auch die Zeitschiene für den weiteren Planungs- und Bauablauf besprochen. Die Verträge liegen zur letzten Korrektur vor, danach gehen sie noch ans Ministerium. Momentan kann ich noch keinen genauen Termin für den Baubeginn nennen.

Sie sagen, Herr Ruck, das Drehbuch für den Umzug steht. Wird es künftig keine Sommerakademie in der Villa Martin gehen und wird die Bücherleihe mit ins Kulturzentrum ziehen?

Ruck: Ich sehe die Sommerakademie nicht gefährdet. Wir haben in Sachen Baumwollspinnerei einen Leitfaden mit Handlungsempfehlungen. Aber natürlich müssen diese noch im Detail diskutiert werden. Es gibt keinen Beschluss, wonach die Villa Martin verkauft oder vermietet werden soll. Dieses Thema muss im Stadtrat diskutiert und entschieden werden. Es gibt von Seiten des Rathauses keine bewusste Geheimniskrämerei. Außerdem ist es ein ganz normaler Vorgang, dass Strukturen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Gegen die Konzentration mancher Einrichtungen regt sich Widerstand in der öffentlichen Diskussion. OB-Kandidat Hans Wagner sagt, funktionierende Strukturen würden zerschlagen, Alt-OB Winfried Brandenburg sieht die Fußgängerzone in Gefahr. Was halten Sie dagegen?

 Der Baubeginn an der Baumwollspinnerei ist bislang noch nicht terminiert. Wichtige Gespräche stehen an. Foto: Archiv

Der Baubeginn an der Baumwollspinnerei ist bislang noch nicht terminiert. Wichtige Gespräche stehen an. Foto: Archiv

Ruck: Die Revitalisierung der Baumwollspinnerei ist ein Leitprojekt zur Stärkung der St. Ingberter Innenstadt. Denn die Frequentierung der Kulturangebote in der Wollspinnerei bringt auch mehr Leute in die Fußgängerzone, zum Beispiel Eltern, die ihre Kinder in die Musikschule bringen und in der angrenzenden Fußgängerzone Besorgungen machen oder einen Kaffee trinken. Außerdem wird derzeit seitens der Stadt in das Gebäude, in dem auch die Bücherei ist, erheblich investiert, um dort H&M anzusiedeln. Auch hierdurch wird eine weitere Stärkung und deutliche Belebung der Fußgängerzone einhergehen. Mit der Konzentration an einem Ort versprechen wir uns eine Profilierung im Kulturangebot mit hoher Strahlkraft. Außerdem gibt es eine finanzielle Komponente. In Zeiten des demografischen Wandels muss Kultur bezahlbar sein - bei gleichbleibender Qualität. Von dem Zerschlagen funktionierender Strukturen kann also keine Rede sein.

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