Baukran würde vor allem die Kosten heben

Püttlingen · Im Püttlinger Rat hatte die SPD den Antrag gestellt, den Baustellenverkehr zur kommenden Großbaustelle an der Kläranlage zu ändern: Statt zur Völklinger Straße hoch könnten Aushub, Beton und Geräte mit Förderbändern und Kran direkt über den Köllerbach transportiert werden. Doch schon aus Kostengründen sei das nicht zu machen, so die Stadtverwaltung und Entsorgungsverband Saar.

Zur Püttlinger Stadtratssitzung am Mittwochabend hatte die SPD einen erneuten Antrag mit einem Vorschlag eingereicht, wie der Baustellenverkehr für die EVS-Baustelle (Entsorgungsverband Saar) an der Kläranlage Püttlingen doch noch aus südlicher Richtung abgewickelt werden könnte statt in Richtung Völklinger Straße - dadurch sollten Anwohner und Völklinger Straße vom Baustellenverkehr entlastet werden (wir berichteten).

Der SPD-Antrag zielte wieder darauf ab, dass die Lastwagen den Parkplatz im Gewerbegebiet gegenüber der Baustelle ansteuern könnten, der Köllerbach, der dabei eigentlich im Weg ist, könne mittels Förderbändern und Kran überbrückt werden. Doch mit diesem Vorschlag - der im Mai bereits im Werksausschuss des Stadtrates mehrheitlich abgelehnt worden war - wird es wohl endgültig nichts, wie sich im Rat herausstellte. Alleine der Kran wäre, wie die Verwaltung in Abstimmung mit dem EVS herausgefunden habe, schon sündhaft teuer.

Baustellenampel oft aus

Verwaltung und EVS machten folgende Rechnung auf: Würde der Kran zum Beispiel 40 Tonnen Material heben, dann müsse es, wenn man die benötigte Ausleger-Länge (also die Länge des Kran-Arms) miteinbezieht, ein Kran sein, der 100 Tonnen heben kann. Und das koste pro Arbeitstag etwa 2000 Euro, was im Baustellenbudget mit mehr als einer Million Euro zu Buche schlage. Zudem führe die von der SPD geplante Route durch ein Landschaftsschutzgebiet, in dem sich der Eisvogel beim Brüten gestört fühlen könnte.

Des Weiteren müsse auch noch eine Behelfsbrücke gebaut und eine Ampel an der stark befahrenen Landstraße zwischen Püttlingen und Völklingen installiert werden. Und der Köllertalradweg müsste, laut Verwaltungsvorlage, während der gesamten Bauzeit im betroffenen Bereich gesperrt werden.

Letztlich stimmten 24 Stadtratsmitglieder gegen den SPD-Antrag, der nur zehn Befürworter fand. Ein Trostpflaster für die Anwohner an der nördlichen Baustellenroute hatte Bürgermeister Martin Speicher: "Wir werden dort die Baustellenampel so schalten, dass sie nur an ist, wenn tatsächlich ein Auto auf der Baustellenstrecke unterwegs ist." Ansonsten, zum Beispiel wenn tagelang kein Baustellenauto fahren muss und vor allem an den Wochenenden, greife die Ampel also nicht in den Verkehrsfluss ein, und es gebe auch keine unnötigen Staus mit Autos, die Lärm und Abgase produzieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort