Erinnern Sie sich noch? Es war 1994 in Saarbrücken, da wurde über eine Skulptur vor dem Rathaus so erbittert gestritten, dass unsere Leserbrief-Seiten voll waren. Es gab hitzige Podiums-Diskussionen, und sogar die überregionale Presse berichtete. Die Skulptur des Anstoßes hatte eine damals junge Künstlerin gestaltet: Barbara Caveng. Sie baute ein großes, dickes Weib mit riesigem Hintern und Waschmaschine im Bauch und nannte das Ganze "Respecta". Dieses monströse Etwas spaltete die Stadt und bescherte uns eine der muntersten Kunst-Debatten der letzten 30 Jahre. Barbara Caveng kehrte ein paar Jahre später Saarbrücken den Rücken und ging - wie so viele junge Künstler - nach Berlin. Hier arbeitet sie, wenn man ihrem Internet-Auftritt trauen darf, weiterhin jenseits von Gefälligkeit und steckt voller schräger Ideen. So wagt sie etwa ein Tänzchen auf real verlegtem "Kunst-Parkett", recycelt im Möbel-Projekt A.R.M. den Müll der Gesellschaft oder arrangierte in der Installation "Final Meals" echte Henkersmahlzeiten von zum Tode Verurteilten. Also auch 16 Jahre später offenbar eine interessante, Widerspruch herausfordernde Frau und Künstlerin. Vielleicht wollen Sie von der ja noch ein bisschen mehr wissen? Dazu haben Sie nämlich eine einmalige Gelegenheit und müssen dafür gar nicht extra nach Berlin fahren. Die Homburger Galerie M Beck widmet Barbara Caveng eine Ausstellung (bis 6. August). Am Freitag, 4. Juni, 19.30 Uhr, ist die Eröffnung - und die Künstlerin ist natürlich dabei. Die Galerie Beck finden Sie im Schwedenhof am Römermuseum in Homburg-Schwarzenacker. Wer zur Eröffnung will, sollte sich vorher anmelden (0 68 48) 7 21 52 oder per Mail an ger@comebeck.com