Neueröffnung Bar Fredrik bringt Straßenecke zum Glänzen

Saarbrücken · Eine hippe Bar zwischen Leerstand und vielen Billigläden – am Montag hat das „Fredrik“ im Alt-Saarbrücker Luisenviertel eröffnet.

 Ein halbes Jahr lang wurde das Bistro umgebaut. Nun ist es fertig. Besitzer Oliver Häfele ist mehr als zufrieden mit Fredrik.

Ein halbes Jahr lang wurde das Bistro umgebaut. Nun ist es fertig. Besitzer Oliver Häfele ist mehr als zufrieden mit Fredrik.

Foto: Patricia Heine

Es gibt schönere Kreuzungen in Saarbrücken als die Straßenecke Keplerstraße/Hohenzollernstraße. Scherben einer zerbrochenen Glasflasche säumen den Gehweg dorthin. Vor dem Netto-Supermarkt lungern Männer herum. An den Hausfassaden bröckelt der Putz. Doch seit Montag glänzt genau diese Straßenecke. „Fredrik“ ist ins Saarbrücker Luisenviertel eingezogen – eine Bar, die Frühstück, Mittagessen, Eis und Säfte anbietet. Hippe, gemütliche Atmosphäre statt grauer Tristesse. Inhaber Oliver Häfele hat sich bewusst dieses Viertel ausgesucht. Auf seinen Plakaten warb er in den vergangenen Wochen mit: „Hallo Luisenviertel! Fredrik kommt.“

„Die Innenstadt um den St. Johanner Markt herum braucht nicht noch ein Fredrik“, sagt Häfele. Aber hier im Luisenviertel wohnen und arbeiten ja auch Leute, die es schön haben wollen, sagt er. Leerstand, Billigläden und Spielhallen haben das Quartier rechts und links der Eisenbahnstraße in den letzten Jahren geprägt. Zeit, Leben einzuhauchen. „Gerade, wenn du eine schwierige Lage hast, muss es etwas Besonderes sein“, sagt Häfele.

So sind die 50 Quadratmeter voller kleiner Details. Eine Mischung aus alt und neu. Ein altes Telefon, ein alter Sessel. Moderne Lampen. „Es darf kein Museum sein und auch nicht alles aufgeräumt“, sagt der Inhaber. Mit Deko und Einrichtung kennt er sich gut aus. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Christoph Lange betreibt er die Deko- und Eventfirma Himbeer & Reklame. Mit dem „Fredrik“ habe er sich einen Lebenstraum erfüllt. Es ist Häfeles zweite Gastronomie neben dem Lesepavillon im Deutsch-Französischen Garten.

Ein halbes Jahr hat er umgebaut in dem Ladenlokal an der Straßenecke. An die Tankstelle, die früher einmal an der Ecke war, erinnert nichts mehr. An Annegret Kramp-Karrenbauers Wahlkampfbüro auch nicht. Statt Benzin Energie tanken. Zum Beispiel bei Sonnenschein auf den Holzterrassen.

Ein Radfahrer fährt an der Bar vorbei. Guckt. Bremst. Dreht um. Guckt genauer. Nicht der einzige neugierige Blick an diesem Nachmittag. „Fredrik“ fällt auf. „Das Lob der Gäste tut wirklich gut. Wir sind überrascht und freuen uns von Herzen“, erzählt Häfele. Selbst, wenn mal jemand sage, es fehlt Salz: „Die sagen das alle so nett“, sagt er und lacht.

Jeden Mittag bietet das „Fredrik“-Team seinen Gästen zwei wechselnde Gerichte und ein Salat-Buffet an. Für Studenten etwa oder diejenigen, die im Luisenviertel arbeiten. Und Häfele hat noch viel mehr vor. Einmal die Woche soll ein bekannter Koch aus dem Saarland mittags für die Gäste des „Fredrik“ kochen. Und abends möchte er gerne länger öffnen. Bis 22 Uhr statt bis 19 Uhr. Damit es die Leute im Luisenviertel auch nach Feierabend noch schön haben. „Fredrik“ wächst noch. So wie das Viertel. Vielleicht wird es in Zukunft wieder mehr glänzende Straßenecken geben rund um die Eisenbahnstraße.

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