"Banken wanken - die Ochsen nicht"

St. Wendel. In ihrer Statthalterei Gasthaus "Zum Ochsen", wo die karnevalistische Tradition fortgesetzt wird, brannten die Oberstädter Narren ein gewaltiges humoristisches Feuerwerk ab. Bei dieser "Kneipenfastnacht" lacht, singt, schunkelt ein närrisches Auditorium von 100 Personen, animiert von zwölf Akteuren nahezu fünf Stunden lang

 Die Ochsenschar in der Statthalterei Gasthaus Zum Ochsen. Foto: SZ

Die Ochsenschar in der Statthalterei Gasthaus Zum Ochsen. Foto: SZ

St. Wendel. In ihrer Statthalterei Gasthaus "Zum Ochsen", wo die karnevalistische Tradition fortgesetzt wird, brannten die Oberstädter Narren ein gewaltiges humoristisches Feuerwerk ab. Bei dieser "Kneipenfastnacht" lacht, singt, schunkelt ein närrisches Auditorium von 100 Personen, animiert von zwölf Akteuren nahezu fünf Stunden lang. Antriebsmotor ist das ganze Jahr über Ochsen-Präsident Gerald Wind, der auf Aktivitäten in Mainz, Trier und Marpingen zurückblickt, und neuerdings auch das neue Narrenschiff in Oberlinxweiler durch die humoristische See steuert. Den Programmeinstieg machte mit fein geschliffenen Versen der "Till" (Günter Natus). Zum festen Programmpunkt der Ochsen-Fastnacht gehört die "Tagesschau" (Heike Friedrich). Hier wurden nicht alltägliche Meldungen verkündet, die wohl mancher etablierte Sender verschweigt. "Feuerwehrmann Sprinkle" (Dirk Schmitt) verkörperte einen verschmitzten Schweizer, der nach eigenem Bekunden mit seiner feinen Nase 150 Gase erkennen konnte. "Falls Dir das Löschwasser mal ausgehen sollte", bemerkte Sitzungspräsident Wind, "überreichen wir Dir einen Block Löschblätter." Der Altmeister des Humors, Max Düpré, klagte Rentners Freud' und Leid. Die "Besucherin in einem Fitnessstudio" (Heike Friedrich) erzählte von ihren Qualen beim Fitmachen. Sie versicherte, dass spätestens am Rudergerät der Spaßfaktor untergehe: "Kein Wasser, das Boot kommt keinen Zentimeter voran." Die "Oxifoniker" (Günter Natus, Max Düpré, Jürgen Johann, Gerald Wind, Josef H. Fischer, Hans Gerecht), geiselten in ihrem Liedgut die "alte CSU-Herrlichkeit in Bayern", die "Machtgier der Damen Simonis und Ypsilanti", brachten aber auch ihre Freude über den geplanten Ferienpark am Bostalsee zum Ausdruck: "Ist der See dann wieder flott, macht kein Gastronom Bankrott". Der "Nachtwächter" (Josef H. Fischer) drehte seine Runde durch die Stadt und entdeckte hier und da Merkwürdiges. Im Wechselspiel ließ er seine Strophen vom Publikum zu Ende singen und verkündete als Weisheit "Warum ein Bagger nicht schwimmen könne", dass der ja nur einen Arm habe. Für ihre humoristischen Leistungen erhielten alle Akteure den Hausorden "Banken gehen unter - wir Narren bleiben munter" und Beifalls-Raketen. Und zwischen den gezielten und erfolgreichen Angriffen auf die Lachmuskeln gab es Abwechslung durch Gesang. "Weder Mühen noch Kosten gescheut" hieß die Ankündigung für "Truck Stopp" - als deren Leadsänger sich Hans Gerecht entpuppte. - allerdings im Playback. Als Könner seines Faches erwies sich einmal mehr der in früheren Jahren in der Band "Starfighters" rockende Charles Gräber. Seine eigenen Texte auf bekannte Melodien begeisterten auch in dieser Kampagne. Als Überraschungsgast erwies Ihre Lieblichkeit Prinzessin Daniela I. aus Oberlinxweiler mit Prinzenbegleiter Jörg Ruf (Rote Funken Neunkirchen) der Ochsenschar die Ehre. Mit zwei musikalischen Beiträgen auf seinem Banjo erfreute Gerd Bautz. Den musikalischen Hauptpart absolvierte General-Hofkapellmeister Jürgen "Hennes" Johann: Er ließ schunkeln und singen, brachte das Lokal zwischen den Vorträgen auf Tische und Stühle und begleitete die "Oxifoniker". red

Auf einen BlickDie Akteure: Sitzungspräsident: Gerald Wind. Büttenredner: Heike Friedrich, Günter Natus, Max Düpré, Dirk Schmitt, Josef H. Fischer. Gesang: Charles Gräber, Gerd Bautz. Playback: Hans Gerecht. Die Oxifoniker: Günter Natus, Max Düpré, Jürgen Johann, Gerald Wind, Josef H. Fischer, Hans Gerecht. Technik: Dominik Fischer. Beleuchtung: Hans Gerecht. red

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