Bald wieder ein Zuhause für Gläubige und Turmfalken
Viele St. Ingberter werden das Datum sicher nie vergessen: Vor vier Jahren, am 17. Juli 2007, brach am frühen Nachmittag ein verheerender Brand in der Josefskirche aus. Dabei wurde das Dach der katholischen Kirche komplett, der Glockenturm in großem Ausmaß und auch das Innere des Gotteshauses zerstört. Seitdem ist viel passiert
Viele St. Ingberter werden das Datum sicher nie vergessen: Vor vier Jahren, am 17. Juli 2007, brach am frühen Nachmittag ein verheerender Brand in der Josefskirche aus. Dabei wurde das Dach der katholischen Kirche komplett, der Glockenturm in großem Ausmaß und auch das Innere des Gotteshauses zerstört. Seitdem ist viel passiert. Die Bauarbeiten im Inneren der Kirche und im Außenbereich gehen gut voran. Alle beteiligten Firmen arbeiten Hand in Hand, damit die Kirche pünktlich zur Wiedereinweihung am 20. November weitestgehend in neuem Glanz erscheinen kann."Im Plan ist es so vorgesehen, dass wir innen soweit wie möglich fertig werden und außen alles für den Gebrauch herrichten", sagt Werner Gammel vom Verwaltungsrat der Pfarrei. Er geht davon aus, dass einige Arbeiten an der Außenanlage der Kirche auf das nächste Frühjahr verlegt werden müssen.
Anfang Juni wurde - auch als Symbol für das Voranschreiten des Wiederaufbaus - die vergoldete Kugel samt Kreuz und Hahn auf der Turmspitze angebracht. Seitdem ist auch dieser Teil des Turms frei von Gerüsten. Wenn man ganz genau hinschaut, so erkennt man an dem Turm ein kleines Dreieck (siehe Foto links oben). Dahinter verbigt sich "ein schönes Domizil", das Werner Gammel für ganz besondere Mieter eingerichtet hat. "Ich hoffe, dass sich Turmfalken hier auf der Suche nach einem Winterquartier einnisten."
Dieser Wunsch kommt nicht von ungefähr, denn auch Tauben fühlen sich in Kirchtürmen ausgesprochen wohl. Als Werner Gammel vor 25 Jahren den Turm betrat, hausten dort hunderte von Tauben. Deren Hinterlassenschaften griffen nicht nur die Bausubstanz an, sondern konnten auch Krankheiten übertragen. "Ich habe mich sofort schlau gemacht, was man tun kann", erinnert sich Gammel. Der entscheidende Tipp kam schließlich von einem ehemaligen St. Ingberter Biologie-Lehrer. Der wusste, dass die Tauben einen natürlichen Feind haben: den Turmfalken. Sechs Wochen später waren die Tauben weg und die Turmfalken die neuen Chefs von St. Josef. "Ich habe mal beobachtet, wie sich Tauben dem Turm genähert haben. Da ging es ganz schön zur Sache." Auch als der Brand vor vier Jahren in der Kirche ausbrach, nisteten gerade die Falken im Turm. "Was fliegen konnte, ist da natürlich sofort geflüchtet", so Gammel.
Äußerlich sind die Spuren des Brandes längst verschwunden, doch in den Köpfen der Menschen wird die Erinnerung an die Flammen bleiben. 14,8 Millionen Euro soll der Wiederaufbau von St. Josef insgesamt kosten. Etwas mehr als die Hälfte der Kosten, nämlich 7,5 Millionen Euro, trägt die Versicherung.