Bahn lässt Reisende auf dem „Abstellgleis“ in Ensdorf stehen

Saarbrücken · Seit Dienstag wird auf der Bahnstrecke zwischen Völklingen und Bous gebaut. Weil der Schienenersatzverkehr nicht funktionierte, standen Reisende in Ensdorf quasi auf dem „Abstellgleis“. Bahn und Land wollen den Vorfall prüfen.

Zahlreiche Reisende, die am Dienstagmorgen mit der Regionalbahn auf der Strecke Merzig - Saarbrücken zur Arbeit fahren wollten, sind maßlos verärgert über die Bahn. Ihr Zug endete wegen Bauarbeiten in Ensdorf und der angekündigte Schienenersatzverkehr-Bus sei für die rund 50 Kunden nur mit einem 20-minütigen Fußweg und nach langer Wartezeit erreichbar gewesen, berichtet Andreas Hessel: "Die Reisenden standen also in Ensdorf auf dem ,Abstellgleis'", sagt er. Bei der Hotline der Bahn habe er die Auskunft erhalten, dass man keine Busse mieten konnte, berichtet er. Erst über eine Stunde später sei dann doch noch ein Bus vorgefahren.

Der Losheimer sei deshalb erst mit zweieinhalbstündiger Verspätung in Saarbrücken angekommen. "Diese Haltung den Kunden gegenüber, mangelnde Informationen und haarsträubende Aktionen sind leider keine Einzelfälle", berichtet Hessel aus seiner Erfahrungen als regelmäßiger Bahn-Kunde.

Ein Bahn-Sprecher erklärt, das zwischen dem 1. und 10. Oktober zwischen Völklingen und Bous Gleise ausgetauscht werden und es deshalb auf der gesamten Saarstrecke zu Verkehrsbeeinträchtigungen komme. Zwischen Völklingen und Merzig würden zudem Züge teilweise durch Busse ersetzt. Darüber habe das Unternehmen auch vorab durch Aushänge an den Bahnhöfen und mit Prospekten informiert. Die Infos in den Veröffentlichungen zu Fahrplan-Änderungen und den Schienenersatz-Verkehr seien korrekt, so der Sprecher.

Was im Falle der SZ-Leser nicht geklappt habe, konnte er gestern noch nicht konkret sagen, werde er aber überprüfen lassen. Die vom Land, das den regionalen Schienenverkehr bei der Bahn bezahlt, mit dessen Bestellung beauftragte Verkehrsmanagement-Gesellschaft Saar (VGS) war gestern zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen. Thorsten Bischoff, Sprecher des Verkehrsministeriums, stellte jedoch klar, dass man entsprechenden Hinweisen nachgehen werde.

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