Bäume fallen zu Hunderten

Sulzbach/Saarbrücken. Noch bevor der erste Aufschrei aus der Bevölkerung laut wird, geht Hubert Dörrenbächer in die Offensive. Weil weitreichende Arbeiten in den Wäldern um den Brennenden Berg und an der Saar-Universität anstehen. Hubert Dörrenbächer ist Förster, sein Revier erstreckt sich - grob umrissen - vom Flughafen Ensheim bis Riegelsberg und von der Uni bis rüber nach Elversberg

Sulzbach/Saarbrücken. Noch bevor der erste Aufschrei aus der Bevölkerung laut wird, geht Hubert Dörrenbächer in die Offensive. Weil weitreichende Arbeiten in den Wäldern um den Brennenden Berg und an der Saar-Universität anstehen. Hubert Dörrenbächer ist Förster, sein Revier erstreckt sich - grob umrissen - vom Flughafen Ensheim bis Riegelsberg und von der Uni bis rüber nach Elversberg. Das sind, über den Daumen gepeilt, rund 2200 Hektar Fläche. Laubholzbestände findet man hier überwiegend. Dörrenbächer und sein Team sind tätig für den SaarForst Landesbetrieb (SFL), Revier Saarkohlenwald-Ost. Dort steht Holzeinschlag in erheblichem Umfang an. Erste Anfänge können Spaziergänger in der grünen Lunge von Neuweiler schon besichtigen.

Dort macht sich André Hess von der Gersheimer Firma "Kalk und Umweltbetrieb" (KUB) am Steuer eines Zangenschleppers (Rückemaschine) nützlich. Die Baumstämme, die Forstwirtschaftsmeister Thomas Folkerts fällt, zieht der Holzrücker dank bärenstarker Technik aus dem Wald. Nur alle 40 Meter, sagt Dörrenbächer, dürfen Rückegassen entstehen. Man versuche, so behutsam wie möglich vorzugehen. Wichtig ist ihm mitzuteilen, dass der Forst mitnichten die Willkür walten lässt. Bei dem aktuellen Einschlag (rund 5000 Festmeter Holz) handele es sich vielmehr um "reguläre Pflegeeingriffe" in den Waldbeständen mit dem Ziel, die besseren Bäume zu fördern. Diese Auslesebäume, vornehmlich Eichen und Buchen, erkennt man an den roten Markierungen, die Gassen, aus denen die Bäume gezogen werden, an gelben Strichen. Förster Dörrrenbächer erklärt, dass man die Bestände stabilisieren kann, in dem man Platz in den Baumkronen schafft. Und deshalb müssen andere Bäume weichen. Der Fachmann spricht von der "Förderung des Wert- und Massen-Zuwachses" an den Auslesebäumen. Weil ein Wald eben nicht vor sich hinvegetiert, sondern bewirtschaftet wird. Gegen die Vermutung, der Forst betreibe Waldverwüstung und Kahlschlag, verwahrt sich Dörrenbächer. Damit habe die jetzige Maßnahme gar nichts zu tun.

Allerdings weist er darauf hin, dass es während der Baumfäll- und Rückearbeiten zu erheblichen Beeinträchtigungen für Waldbesucher kommen kann. Durch das Sperren von Wegen, durch den Verkehr von Rückefahrzeugen, durch verdreckte Wege und anderes mehr. Man bitte die Bevölkerung um Verständnis, wenn es derzeit nicht so ist, wie es die Spaziergänger gewohnt sind. Und das noch eine ganze Weile, denn die Arbeiten werden sich vermutlich bis zum Frühling des kommenden Jahres hinziehen.

Der SaarForst bittet ebenso darum - schon aus Gründen der eigenen Sicherheit - unbedingt die gut sichtbaren Warnhinweise zu beachten.

Zum Einsatz, erklärt Hubert Dörrenbächer, kommen in den besagten Gebieten nicht nur Maschinen, sondern auch Pferde, die das Holz an die Hauptwege bringen und mithilfe derer man die Schäden in Grenzen halten könne - wo es denn geht. Die Waldwege selbst würden nach Abschluss aller Arbeiten bis zum Frühsommer wieder hergerichtet.

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