Bäckerhaus wechselt nach Bexbach

Erbach/Bexbach. Die Bäckerbub GmbH, die 2010 das Bäckerhaus Ecker übernommen hat, verlässt den Standort Erbach. Das Unternehmen, eine 100-Prozent-Tochter von Edeka Südwest, wird den abgeschlagenen Betrieb von Bär Brot in Bexbach zum 1. November 2012 übernehmen und schrittweise die Produktion dorthin verlagern. Dies teilte Edeka Südwest gestern in einer schriftlichen Presseerklärung mit

Erbach/Bexbach. Die Bäckerbub GmbH, die 2010 das Bäckerhaus Ecker übernommen hat, verlässt den Standort Erbach. Das Unternehmen, eine 100-Prozent-Tochter von Edeka Südwest, wird den abgeschlagenen Betrieb von Bär Brot in Bexbach zum 1. November 2012 übernehmen und schrittweise die Produktion dorthin verlagern.Dies teilte Edeka Südwest gestern in einer schriftlichen Presseerklärung mit. Die Entscheidung, die am Mittwochabend mit einer entsprechenden Vertragsunterzeichnung verbindlich wurde, beendet einen monatelangen Rechtsstreit zwischen dem Konzern und Anwohnern des Erbacher Hochrechs (wir berichteten). Diese hatten sich massiv und zuletzt gerichtlich gegen die aus ihrer Sicht enorme Lärmbelastung ihres Wohngebietes gewehrt. Entsprechende Auflagen des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA), so die Beschwerdeführer, seien nicht erfüllt worden.

Nachdem absehbar gewesen sei, "dass dauerhaft kein Rechtsfrieden zu erreichen ist", so Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner gegenüber unserer Zeitung, verlagert Edeka Südwest nun die Produktion ins nahe gelegene Bexbach. Schöner bedauerte die Entscheidung aus Sicht Homburgs.

Er hätte sich mehr Vertrauen der Anwohner in die geplante bauliche Neustrukturierung der Produktionsstätte am Erbacher Hochrech gewünscht. Diese sah unter anderem vor, zwischenzeitlich entmietete Wohnblöcke im Bereich der Hasenäckerstraße abzureißen und so, laut Stadt, für veränderte Lieferwege zu sorgen. Diesen Plänen mochten die betroffenen Anwohner keinen Glauben schenken.

In der Stellungnahme von Edeka Südwest ist von dieser - nun verlorenen Auseinandersetzung der vergangenen Monate -, mit keiner Silbe die Rede. So spricht das Unternehmen lediglich von einer "Kapazitätserweiterung" am neuen Standort Bexbach und davon, mit dieser Entscheidung "die Backwarenproduktion für das Bäckerhaus Ecker nachhaltig in der Region zu sichern und dem wachsendem Bedarf anzupassen. Mit diesem Schritt können außerdem alle Arbeitsplätze erhalten werden".

In der Tat sollen alle 90 Mitarbeiter aus Erbach in Bexbach weiter beschäftigt werden, zusätzlich will Edeka Südwest 50 Mitarbeiter von Bär Brot übernehmen. Zuletzt war der Bexbacher Standort der in Gelsenkirchen ansässigen Großbäckerei 2011 in die Schlagzeilen geraten, als Gewerkschaftsvertreter aufgrund schwächelnder Auftragslage den Verlust von damals 60 Arbeitsplätzen befürchtet hatten. Die nun getroffene Entscheidung zur Verlagerung des Betriebs von Erbach kennt drei Gewinner - und einen Verlierer: Die betroffenen Anwohner können nun auf eine deutliche Lärmminderung hoffen (gleichwohl Edeka Südwest "grundsätzlich" an eine "Nachnutzung" denkt), die in Erbach Beschäftigten behalten mit geringer räumlicher Veränderung ihren Arbeitsplatz und Bexbach sichert den Bäckereistandort im "Big", dem Bexbacher Industriegebiet.

Dementsprechend erfreut zeigte sich gestern Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis. Er machte aber auch klar, das Bexbach zu keinem Zeitpunkt gegen Homburg und für die Verlagerung aktiv eingetreten sei.

Der Verlierer, und daraus machte OB Schöner keinen Hehl, ist Homburg. "Das ist kein guter Tag", kommentierte er gestern knapp die Entscheidung. Immerhin sei es aber gelungen, die Arbeitsplätze im Saarpfalz-Kreis zu halten. "Das ist bei allem Schlechten noch das Positive."

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