Autos erobern Wiebelskircher Freifläche

Wiebelskirchen. Allein der nun wieder etwas freiere Blick auf die evangelische Kirche in Wiebelskirchen hat den Abriss gelohnt. Vor rund einem Jahr fiel "Klein Neckermann" - wie der verlotterte Gebäudekomplex Ecke Römer-/Wibilostraße eingedenk goldener Kaufmannszeiten von den Wiebelskirchern immer noch genannt wurde - der Abrissbirne zum Opfer

 Aus dem Ortsbild verschwunden: Das Schneider-Haus kurz vor dem Abriss. Foto: Willi Hiegel

Aus dem Ortsbild verschwunden: Das Schneider-Haus kurz vor dem Abriss. Foto: Willi Hiegel

Wiebelskirchen. Allein der nun wieder etwas freiere Blick auf die evangelische Kirche in Wiebelskirchen hat den Abriss gelohnt. Vor rund einem Jahr fiel "Klein Neckermann" - wie der verlotterte Gebäudekomplex Ecke Römer-/Wibilostraße eingedenk goldener Kaufmannszeiten von den Wiebelskirchern immer noch genannt wurde - der Abrissbirne zum Opfer. Die neue Zentrums nahe Möglichkeit zum Parken wird seitdem von den Einheimischen dankbar angenommen. Und das soll auch so bleiben. Wie Jürgen Detemple, Leiter des städtischen Bauamtes, mitteilte, handelt es sich bei der künftigen Nutzung um "eine Kombination aus Grünanlage und Stellplätzen". Einbezogen wird der benachbarte Parkplatz der Volksbank. "Die Planungen zur detaillierten Gestaltung der Fläche laufen zur Zeit." Mit Ergebnissen rechnet Detemple in zwei bis drei Wochen. Ein bisschen Druck muss schon dahinter sein, schließlich will man noch im Herbst anfangen zu bauen. Ob die Maßnahme noch in diesem Jahr ihren Abschluss finde, hänge vom Wetter ab.Ortsvorsteher Rolf Altpeter hat zwei Wünsche für die Freifläche: Zum einen unterstützt er das Ansinnen des evangelischen Männerkreises, dem früheren Wiebelskircher Pfarrer Johann Friedrich Wilhelm Pustkuchen ein Denkmal zu setzen (wir berichteten). Zum anderen sähe er die Ecke gern als "schönen Ort zum Verweilen", von dem aus man dem bunten Treiben im Dorf zuschauen kann. Was jetzt im Sommer in der Dorfmitte definitiv fehle, seien schattige Plätze. "Überall ist pralle Sonne." Eine überdachte Sitzmöglichkeit wäre in Altpeters Sinne. Ob die jungen Linden und die beiden schon recht stattlichen Platanen entlang der Wibilostraße erhalten bleiben, konnte Jürgen Detemple nicht sagen. "Es gibt für beide Varianten - sowohl mit als auch ohne die vorhandenen Bäume - Planungsansätze." Eine Entscheidung stehe bisher noch aus. Mit einiger Sicherheit kommen wird die Büste Pustkuchens. "Ich bin sehr zuversichtlich", meinte Bernd Bernhard, Initiator der Aktion des Männerkreises. Vorstellbar sei eine bronzene Büste auf einem Sockel, gefertigt nach dem einzigen vorhandenen Bild Pustkuchens: schmale Gesichtszüge, schwarzes Haar, Mittelscheitel, lange Koteletten. Die Finanzierung ist noch nicht geklärt. "500 Euro stemmt der Männerkreis, 500 Euro die Gemeinde." Doch das wird bei weitem nicht reichen. Immerhin habe der Stadtrat Hilfe signalisiert. Auch Bauamtsleiter Detemple sagte im SZ-Gespräch Unterstützung zu.

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