Ausstellung dokumentiert das Schicksal von Zwangsarbeitern

Völklingen. Eine Wanderausstellung zur Geschichte der polnischen Zwangsarbeit macht Station im Stadtarchiv im Alten Bahnhof in Völklingen. Eröffnet wird sie am Donnerstag, 14. Februar, um 16 Uhr im Beisein von Oberbürgermeister Klaus Lorig.Die Ausstellung dokumentiert das Schicksal polnischer Bürgerinnen und Bürgern während der deutschen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg

 Ein Blick in die Wanderausstellung. Foto: Stadt Völklingen

Ein Blick in die Wanderausstellung. Foto: Stadt Völklingen

Völklingen. Eine Wanderausstellung zur Geschichte der polnischen Zwangsarbeit macht Station im Stadtarchiv im Alten Bahnhof in Völklingen. Eröffnet wird sie am Donnerstag, 14. Februar, um 16 Uhr im Beisein von Oberbürgermeister Klaus Lorig.Die Ausstellung dokumentiert das Schicksal polnischer Bürgerinnen und Bürgern während der deutschen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg. Die rund 30 Schautafeln präsentieren Informationen, Zahlen und Fakten zu Sklaven- und Zwangsarbeit, zu Konzentrationslagern, zur Vernichtung der jüdischen Bevölkerung, zu Gefängnissen und Straflagern, zu Aussiedlungen und der planmäßigen Germanisierung der polnischen Jugend. Die Fotografien und Dokumente sowie in den Lagern verfasste Briefe bringen Einzelschicksale und Tragödien ganzer Familien näher. Zu sehen sind Fotos und Schriftstücke von Überlebenden und von Personen, die niemals zurückgekehrt sind, darunter Briefe von Kindern an ihre Eltern, Verordnungen und Bekanntmachungen der Besatzungsbehörden, Informationen über Schikanen und Strafen, Bekanntmachungen über Massenexekutionen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden im nationalsozialistischen Deutschland seit 1939 mindestens zwölf Millionen Menschen zu Arbeitseinsätzen im Deutschen Reich zwangsrekrutiert oder gewaltsam verschleppt, darunter etwa drei Millionen polnische Bürgerinnen und Bürger. Im Gebiet des heutigen Saarlands waren im Sommer des Jahres 1944 über 120 000 ausländische Arbeitskräfte und Kriegsgefangene meist in der Montanindustrie zur Aufrechterhaltung der Kriegswirtschaft eingesetzt.

Ergänzt wird die Ausstellung durch Zeugnisse aus dem Stadtarchiv Völklingen zur Geschichte der Zwangsarbeit in der Hüttenstadt. Im Januar 1943 gab es im Stadtgebiet mindestens 21 Lager, in denen ausländische Arbeitskräfte untergebracht waren. Daneben fanden eine Vielzahl von Menschen in Privatquartieren Unterkunft. Die Mehrzahl der rund 14 500 von 1940 bis 1945 in Völklingen registrierten Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter (darunter etwa 500 Polen) waren im größten Industriebetrieb an der Saar, der Völklinger Hütte, eingesetzt. Auch die Stadtverwaltung, andere Gewerbetreibende und Privatpersonen zogen Kriegsgefangene und ausländische Zivilarbeiter für Arbeiten heran. red

Zu sehen ist die Ausstellung bis 8. März, montags bis donnerstags von neun bis 15.30 Uhr, freitags von neun bis zwölf Uhr. Schulklassen sind nach Terminabsprache willkommen.

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