Außer Adam wagt sich keiner aus der Deckung

Sulzbach. Nach dem Rückzug von Amtsinhaber Hans-Werner Zimmer (SPD) werden die Karten für die Bürgermeisterwahl in Sulzbach am 27. September neu gemischt. Am Gründonnerstag hatte Zimmer erklärt, dass er entgegen bisheriger Aussagen doch nicht antreten werde (wir berichteten exklusiv)

Sulzbach. Nach dem Rückzug von Amtsinhaber Hans-Werner Zimmer (SPD) werden die Karten für die Bürgermeisterwahl in Sulzbach am 27. September neu gemischt. Am Gründonnerstag hatte Zimmer erklärt, dass er entgegen bisheriger Aussagen doch nicht antreten werde (wir berichteten exklusiv). Einziger Kandidat im Rennen um den Chefsessel im Rathaus ist bisher der Sulzbacher CDU-Chef Michael Adam (Foto: ll). Auf Nachfrage der SZ zeigt er sich "absolut überrascht" vom Rückzug Zimmers. Adam betont aber: "Ich respektiere seine Entscheidung." Für die Wahl sieht sich der CDU-Mann nun allerdings nicht als Favorit. "Mit dem Verzicht des Amtsinhabers hat sich natürlich die Ausgangsposition verändert", gibt Michael Adam zu. Er stellt aber klar: Die Wahlkampfthemen, wie Sauberkeit, Sicherheit und Ordnung, Schullandschaft und Bildung, blieben. Die Sulzbacher Freien Wähler wollen nach Aussagen ihres Vorsitzenden Bernd Schlachter (Foto: SZ) trotz der jetzt veränderten Situation mit der Aufstellung eines eigenen Kandidaten bis nach der Kommunalwahl am 7. Juni warten. Für Schlachter steht eins aber schon jetzt fest: "Wir brauchen ein Michael-Adam-Verhinderungsprogramm." Ansonsten hält er viele Varianten für möglich. Schlachter: "Es ist denkbar, dass wir einen SPD-Mann oder einen freien Kandidaten unterstützen oder doch einen eigenen Mann aufstellen." Dass er selbst dieser Mann ist, schließt er indirekt aus. "Ich bin 54 Jahre alt, wickele noch den Umbau des Möbel-Ott-Gebäudes ab und will mich dann zurückziehen." Den Rückzug von Zimmer bedauert Schlachter sehr. Die SPD werde es schwer haben, einen geeigneten Kandidaten als Nachfolger von Hans-Werner Zimmer zu finden, ist FDP-Mann Dr. Wolfram Brokate (Foto: Bilderwerk) überzeugt. Der Entschluss Zimmers, nicht mehr anzutreten, habe ihn völlig überrascht, gibt Brokate zu. Er sieht jetzt bessere Chancen für Michael Adam. Die FDP bleibe weiterhin bei ihrer Meinung und werde keinen eigenen Kandidaten aufstellen, so Brokate. Auch die Sulzbacher Linken wollen keinen eigenen Kandidaten nominieren. "Wir sind noch zu jung und noch im Aufbau", sagt die Vorsitzende des Ortsverbandes, Marlies Krämer (Foto: B & B). Der Rückzug von Zimmer habe sie verblüfft, sagt Krämer und erklärt: "Er ist ein beliebter Bürgermeister und hätte die Wahl auf jeden Fall gewonnen." Sie sieht die Sulzbacher SPD in einem Dilemma. Krämer kann sich vorstellen, dass die Genossen ihren Vorsitzenden Karl-Heinz Christmann ins Rennen schicken. Eberhard Jung (Foto: ll), der stellvertretende Vorsitzende der Sulzbacher Grünen, erklärt: "Wir stellen auf keinen Fall einen eigenen Kandidaten auf. Wir wollen zuerst im Sulzbacher Stadtrat Fuß fassen."

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